Chronik Zaingrub

Inhaltsverzeichnis





1. Geleit 02
2. Nostalgisches 03 - 07
3. Geschichte 08 - 26
4. Bürgermeister 27
5. Ehrenbürger 27
6. Volksschule 29 - 33
7. Lehrer 34
8. Kapelle 35
9. Statue des hl. Nepomuk 36
10. Feuerwehr 37 - 39
11. Ausgrabungen 1984 40 - 42


 1. Geleit


Liebe Zaingruber Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Vorausschauend auf das Jahr 1990, in welchem auf der Rosenburg die große Landesausstellung mit dem Titel „ADEL IM WANDEL DER ZEIT“ stattfinden wird und zu der viele in- und ausländische Gäste in unserer Gemeinde erwartet werden, hat sich die Gemeinde Rosenburg-Mold bemüht, die wirtschaftliche und geschichtliche Entwicklung der Katastralgemeinden Mold, Rosenburg, Mörtersdorf und Zaingrub darzustellen. Es soll dies als Fortsetzung des vor einigen Jahren herausgebrachten Buches „Eine Waldviertler Gemeinde auf dem Weg ins Jahr 2000“ angesehen werden.

Es liegt nun auch die Ortschronik von Zaingrub vor. Uns ist aber bewußt, daß diese Ortschronik nicht vollständig sein kann, da über gewisse Zeitabschnitte Unterlagen nur sehr spärlich oder überhaupt nicht vorhanden sind. Es wurde aber trotzdem dieser Versuch gemacht und wir hoffen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, daß Sie damit sehr viel Freude haben mögen. Vielleicht konnte auch einiges für immer dem Vergessen entrissen und manche Erinnerung wachgerüttelt werden. Die im Jahr 1988 neu geschaffene Flügelmappe soll die Bindung mit den anderen Ortsteilen zur gemeinsamen Gemeinde Rosenburg-Mold bilden.

Ich darf allen, die bei der Entstehung dieser Ortschronik mitgearbeitet haben, recht herzlich danken und gleichzeitig ersuchen, sollten Sie noch Fakten wissen, die nicht aufgezeichnet wurden, diese uns bekanntzugeben bzw. auch vorhandenes Bildmaterial der Gemeinde zu überlassen, damit bei einer sicher kommenden Neuauflage auch diese uns vorläufig unbekannten Details eingearbeitet werden können.

Als Bürgermeister der Gemeinde Rosenburg-Mold darf ich, sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, hoffen, daß diese Ortschronik bei Ihnen Anerkennung findet.

Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und bitte Sie weiterhin um gute Mitbürgerschaft und gedeihliche Zusammenarbeit.

Ing. Heribert Strommer
Bürgermeister

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2. Nostalgisches

 

Waldviertler Heimatlied

(Josef Fuchs - Ullrichs)

Hoch vom Nebelstein bis zum Manhartsberg
und vom Raabser Wald bis zur Wachau;
und von der Thaya Flur bis zum Donaustrand
und zur Isperklamm vor'm Strudengau;
Schön zur Sommerszeit, schön im Winterkleid,
grüner Heimatwald, sei mir gegrüßt!

Wo sich Burg an Burg an den Hügel reiht,
selbst im Schutt von Sagen noch umwebt;
Wo im Talesgrund mächt´ger Türme Bau,
ein Jahrtausend überlebt.
Schön zur Sommerszeit, schön im Winterkleid,
grüner Heimatwald, sei mir gegrüßt!

Wo das Mohnfeld blüht, still die Saat sich wiegt,
scheu das Reh am Waldessaume lauscht;
Wo der Vogel singt, frohes Lied erklingt,
Kindertraum aus tausend Quellen rauscht;
Schön zur Sommerszeit, schön im Winterkleid,
grüner Heimatwald, sei mir gegrüßt!


 

's Woidviert'l

(Josef Allram)

Wo onders konn´s scho schöner sein,
Jo mei, dös loß i zua,
Wia neid´n neamt, uns is´s bei uns
Grod schön und sauba gnua

San uns´re Berg a d´höchern nöt,
Zum segn san´s deswegn do.
Uns san ma ob´n und schaun ins Tal,
So san ma deand a - froh.

´s gibt größ´re Wossa wia bei uns -
Solln´s groß sei, jed´s wia´s wül
Da Kamp und d´thaya kinnan a,
Wonn´s reg´nt, beinoh scho z´vül.

Es wochst a Wein, es wochst a Troad
A Hoban wochst, a Gros.
Und wochst a´s Ollerschönste nöt,
Mocht nix, es wochst hoit wos.

Und unsre Stadt´ln unsre Märk´
Ma geht´s bold aus, ´s wohr,
Der´s ober heuer ausgeht, secht´s,
Kimmt wieder gern auf´s Johr.

Woll´n d´Ondern lob´n, wos s´woll´n,
I lob´s Woidviertl mei gonz´s Leb´n:
Mir hot´s dos Liabste auf da Welt,
Mir hot´s mei Muata geb´n!


Da Horner Bod´n

(Moriz Schadek)

Am Horner Bod´n - wer´n eppa kennt -
Da siacht ma weit hin, ent und drent;
Und vül is, was si da befindt.
I bi dem Horner Bod´n guat gsinnt!

Fraunhofen, Bernhard, Poigen, Strög´n,
Burgstall, Fuglau all´s könnts segn.
Stift Altenburg, der Turm verkündt:
I bi dem Horner Bod´n guat gsinnt!

Und Mödring, wias im Grabn liegt drunt,
Da hat man nur a Viertelstund
Ins Himmelreich; geht´s wo so Gschwind?
I bi dem Horner Bod´n guat g´sinnt!

Schauts her, Drei Oachan griaßt vo drobn.
Teits d´heilige Maria lobn;
Sie hülft in Krankat, Schuld und Sünd,
Is a dem Horner Bod´n guat gsinnt!

Und drahts enk um, sechts wunderschen
Die Rosenburg am Fölsn stehn;
Den Kamp sechts net, weil der z´tiaf rinnt.
I bi dem Horner Bod´n guat gsinnt!

Mold, Broatnoa, Mühlfeld und dort
Am Horner Wald der höchste Ort.
Gell ja, ihr schauts enk bald schon blind.
I bi dem Horner Bod´n guat gsinnt!

Jetzt san ma firti bald amol;
Da habts no drunten ´s Taffatol.
Da is hübsch kühl und geht koa Wind.
I bi dem Horner Bod´n guat gsinnt!

Und ganz auf d´letzt - sche mitten grod -
Zuag i enk ´s Beste: D´Horner Stodt!
Sei Hoamat lasst koa Mensch net hint!
I bi dem Horner Bod´n guat gsinnt!

   

 

´s Hoamweh

Summa ist - ´s Kroamat wird gmaht - da Baua is fleiße aum Werka - d´ Lerchal singan aum Feld und drentn aum Haung bliat a Distl - A Reh mit an Jungan schleicht lansam am Woidrond daher - und untn im Boch stengan d´Fischal.

Bleib do, singt da Wind, bleib doch do, gaunz leis hör ihn flüstan -A Hos sitzt hinta an Bam und putzt si de Nosn -und da Specht klopft ma zua - bleib do, blei doch do -A poar Käfer kreun gschaffte aum Bod´n um, ois hättn´s wos B´sundas zan suacha.

A Sunnstroil - gaunz g´schamig zwischen de Bam - trifft an Fliagnpüß - der zagt volla Freid seine Forbm. Wia leicht wird dir do ums Herz, waunst do zuaschaust. No amoil herast´as gonz laut - bleib iatzt do - bleib do. ... Doch auf amoi, so ois wa da Sturm einig´fahrn - is ollas vaschwund´n.

Du stehst wida drinn in da Stodt zwischen d´Häusa - und auf da Stroßn de Autos, de quietschn und stingan gottsfürchtli. De Leit, de hostn und rennen daher - ois kamat da Teife hint´nocha. Net oana bleibt steh und sogat a Wort - net amoi Griaß Gott.

Und du stehst so do und woast net recht weida. Erscht noch und noch do wird dir des klar - daß de G´schicht zerscht vom Laund des  H o a m w e h  woar.

 

Maria Dreieichen - Lied

(für 1 oder 2 Singstimmen mit Orgel)

Lied für die Wallfahrer zur „Schmerzhaften Gottesmutter von Dreieichen“.

Gedichtet von P. Alois Mair, O.S.B.
Komponiert von Franz Rupprecht (Regenschori in Maria Dreieichen 1928 - 1950)
Sr. Hochwürden Herrn P. Ludwig RABENSTEINER im Jahre 1929  gewidmet.

Nie, auch in den schwersten Tagen,
brauchen kleinlich wir verzagen,
stets in Not und allen Sorgen
sind wie Kinder wir geborgen:
Wenn wir flehen, wenn wir ziehen,
wenn wir frohen Herzens ziehen,
zu der milden, schmerzensreichen,
Gottesmutter von Dreieichen.

Wenn der Himmel sich verdunkelt
und kein Sternlein droben funkelt,
wenn mit lautem wilden Grausen
Wetterstürme ringsum brausen:
Laßt uns flehen, laßt uns fliehen,
laßt uns frohen Herzens ziehen
zu der milden, schmerzensreichen
Gottesmutter von Dreieichen.

Wenn der Fürst der Feuergründe
mit dem harten Band der Sünde
unsre Herzen will umschlingen
und uns tödlich niederringen:
Laßt uns flehen, laßt uns fliehen,
laßt uns frohen Herzens ziehen
zu der milden, schmerzenreichen
Gottesmutter von Dreieichen.

Wenn uns einst die Augen brechen,
wollen flüsternd wir noch sprechen:
Mutter, hilf im letzten Streite,
komm und gib uns das Geleite,
hin zum strengen Richterthrone
führ Du uns zu Deinem Sohne,
holde Frau, Du ohnegleichen,
Schmerzenmutter von Dreieichen.

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3. Geschichte

 

Der Name des Ortes und seine Herleitung ist nicht restlos geklärt. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Schreibweise immer wieder.

So finden wir um 1120 „Sanikov“, 1265 „Zuncra“, 1345 „Zuenkra“, 1377“Zuntgrab“, 1436 „Zayntgrub“, 1437 „Czaintgrueb“, 1447 „Zaintgrub“, 1535 „Czaingrub“, 1566 „Zaungrueb“, dann in weiterer Folge „Suenkrud“, „Suenkra“, „Swentgrub“, „Sanntgrub, 1568 „Zaingrueb“. Erst 1783 erscheint der Name in seiner jetzigen Schreibweise „Zaingrub“.

Die Zeit der Entstehung des Ortes ist nicht bekannt.

Die erste Kunde erhalten wir um 1120.Gebhart von Piguin gab um 1120 einige Höfe in „sanikov“ dem Kloster Göttweig. (Fontes VIII, 40).

1144 schenkte die Stifterin des Klosters Altenburg diesem den Zehent zu Zaingrub. Auch die Bestätigungsurkunde Regimberts, Bischofs zu Passau, von eben diesem Jahr erwähnt Zaingrub, welches jedoch in beiden in der lateinischen Sprache verfaßten Urkunden (Stiftungsbrief und Bestätigungsurkunde) sannecu genannt wird, wofür aber in einer deutschen Übersetzung derselben der Name Sankes gebraucht wird.

Ein Geschlecht von Zaingrub ist von 1205 bis 1369 nachweisbar.

1265 erscheint im Monum. boica XXIX, Seite 450, der Name Zaingrub auf. In diesem Jahr starb Rapoto von Schönbergh. Durch dessen Tod wurden Zehente des Bistums von Passau erledigt. Die Pfarre Gars, zu der damals Zaingrub gehörte, war ein Teil dieses Bistums. Die Herrschaften Zuncra, Steinekke, Mertinsdorpf (Mörtersdorf), Liobansdorph (Loibersdorf) Polan usw. und auch Gars selbst mußten an die Schönberger Zehent zahlen.

In einem Kaufbrief von Margaretha von Schiltern an das Stift Altenburg vom Jahre 1297 erscheint unter den Zeugen Otto von Zunkra.

Ebenso wird in einer Vergleichsurkunde vom Jahre 1300 wegen einer Heide in Strögen Otto Widner von Zunkra als Zeuge angeführt.

Im Jahre 1344 ersehen wir eine jährliche Lieferung an die Garser Pfarre mit 45 Metzen Korn und 45 Metzen Hafer nach Garser Maß.

Um diese Zeit waren die Weidner Besitzer von Zaingrub.

Am Sonntage vor dem Fasching, d.i. am 6. Februar des Jahre 1345, stifteten Otto der Weidner von Zuenkra und sein Bruder Sichart der Weidner von Zuenkra eine heilige Messe zu einem Jahrestage zu Gars mit 5 ½ Schilling Geldes. Zu leisten für immerwährende Zeiten, war diese Stiftung von einem Lehen zu Zuenkra, und zwar auf dem Berge und den Gründen „Luetz, Wulrechis, Ger im Mertersdorffer Felde, vor dem Turm, hinter dem Baumgarten und Pekh“.

(Luetz = vermutlich Liessl oder Lüssl; vor dem Turm = vermutlich Turnfeld; beides alte Riedbezeichnungen)

Noch im selben Jahr wurde ein Teil des Zehents an den Besitzer von Breiteneich verpfändet. Am St. Gilgentag, d.i. der 1. September 1345, verkauften die Bröder Ortlof, Niklas, Hervat, Wenhard, Ulrich, Georg und Oswald von Breiteneich einen Teil ihres Zehents zu Zuenkhra an Stephan Schaffer zu Garsch.

1345 wird auch bereits ein Turm in Zaingrub genannt. (Geschichtliche Beilagen VIII, 468

In einem Vermahnbrief des Andre Chrumicher, Pfarrer zu Röhrenbach aus dem Jahre 1369 kommt als Zeuge ein Hans von Suentgrueb vor.

Am 26. Februar 1377 machte Niklas der Schaffer zu Gorzz (Gars) eine Stiftung in Gorzz. Auf dieser Urkunde ist noch teilweise erhaltene Siegeldes Jan von Zuntgrab als Mitsiegler erhalten

Auf einem Stiftungsbrief aus dem Jahre 1378 erscheint als Siegler (Zeuge) ein Burkhart von Zaingrueben, der Burggraf zu Horn war.

Um das Jahr 1380 erhielt Denkel von Zuntgraben vom Herzog Albrecht III. die Feste Mertemsdorff (Mörtersdorf) als Lehen

1389 stifteten die Brüder Andre und Dankwart von Zaingrub einen Weingarten vor dem Markte Garsch zunächst des Anenals (Manigfall) zu einem Jahrestag an die Kirche zu Gars.

1395 verlieh Herzog Albrecht III die Feste Zaingrub dem Dankchart von Czwenngraf

Um 1400 belehnen die Meissauer den Niklas Drosendorfer und den Leonhard Stoitzendorfer mit je einem Viertel des Hauses Zengra, soweit es mit Graben umfangen ist.

Vor 1434 erwarben die Stoitzendorfer das ganze Schloß

1436 verkauften Veit Sebekh und seine Frau Kathrein ein Drittel des Zehent zu Zayntgrub dem Pfleger in Eggenburg, Kolman Grasser.

1437, am Sonntag nach Kreuzerfindung, d.i. der 5. Mai, verkauft genannter Kolman Grasser den vom Landesfürsten belehnbaren Drittelzehent zu Zaingrub dem Meister Hanns von Meyers (zu Maiersch geboren), Pfarrer zu Gars, um eine Summe Geldes, die von einem verkauften Haus in Krems stammte.

Im selben Jahr verzichtet Herzog Albrecht V. auf die Lehenschaft des Drittelzehent zu Zaingrub

1447 überließ Hanns Gatter von Kamegg dem Ulrich Eizinger einige Gründe zu Zaingrub zur Anlegung eines Teiches. (siehe Schweickhart, Beschreibung von Zaingrub 1839)

Im selben Jahr kaufte Ulrich Eizinger von Eizing von Hanns, Pfarrer zu Oberndorf, den Gülten von Newdorf, Merteinsdorff und Zaingrub um 26 Pfund Pfennige.

Am St. Gilgenstag, d.i. der 15. Juni 1450, vergütet Ulrich Eizinger von Eizing dem Sigmund Stockhorner von Puechbrg den Schaden für einen bei der Feste Zaintgrub angelegten Teich.

Am 28. Juni desselben Jahres versprach der Besitzer den jährlichen Michaelidienst von 6 Schilling Pfennigen, von den eingetauschten Gründen zu Zaingrub, auch ferner zum hl. Kreuzaltare in der Burgkapelle zu Buchberg zu leisten

1452 wird in Gars die päpstliche Bannbulle gegen Ulrich Eizinger und andere Empörer publiziert.

In der Bestätigungsurkunde der Privilegien Altenburgs von Kaiser Friedrich IV. aus dem Jahre 1460 erscheinen Swetgrub und Sanntgrub

Im Jahre 1485 litt der Ort, denn die Böhmen drangen kampabwärts bis Schönberg, nach ihnen die Ungarn bis Eggenburg hinauf.

Um 1500 war Matthäus Lang Pfarrer von Gars.

Erst im Jahre 1514 als Fürsterzbischof von Salzburg ließ er sich weihen, setzte aber seinen weltlichen Lebenswandel fort.

Durch Kaiser Friedrich erhielt Stephan Eizinger 1472 das Hals- und Blutgericht in Kamegg und Zaingrub zugestanden und verblieb dies bis 1530 in seiner Familie.

1530 verkaufte Christoph Freiherr von Eizing Zaingrub und Chameck dem Hanns von Puchheim.

Am 20. März 1534 verlieh Kaiser Ferdinand dem Hanns von Puchheim die Feste Kampekh und die Dörfer Zaingrub und Mertersdorff. Das Geschlecht der Puchheimer vereinigte diesen Besitz mit Horn und regierte bis 1620

Das Schloß Zaingrub, welches dort gestanden sein dürfte, wo heute das Haus Fuchs steht, war 1548 bereits verfallen.

1553 wurde der Zehent von Zaingrub wegen Steuerausständen von der Landherrschaft eingezogen

Flurnamen, die heute noch erhalten sind, finden wir bereits 1558.

Durch den Richter des Herrn von Puechhaimb wurden dem St. Johannesbenefizium in Gars zugewiesen:

Gründe neben der Straße vor dem Thuern, bei der Kalchgrub, im Deubsgraben, Winkelthal, Seeweg und bei der Posl

1566 verkauften die Freiherren von Eizing zu Schrattenthal dem Veit Albrecht von Puechhaimb den Zaungrueber Teich bei „Garschi im Peugreiche“.

Mitte Dezember 1596 forderte der Schneider Georg Brunner von Emmersdorf die Bauern zum Aufstand auf und drohte mit Kopfabschlagen und Niederbrennen der Häuser

Der kaiserliche Kriegskommissär und Oberstquartiermeister Lornz Kuefstainer befahl 1619, die Bauern der um Horn liegenden Dörfer zur Befestigung der Stadt heranzuziehen.

In einem Kaufbrief aus dem Jahre 1613 erscheint der Name Zaintgrueb

Als am 30. April 1620 Gars von Dampiere mit 1.000 Reitern und 1.500 Musketieren eingenommen und niedergebrannt wurde, blieb auch Zaingrub von diesen Truppen nicht verschont.

In der Zeit von 1628 - 1629 herrschte in der Gegend eine ansteckende Krankheit

1638 wütete in Zaingrub und Umgebung ein starkes Unwetter. Hagelsschlossen, welche so groß wie Hühnereier waren, zerschlugen die gesamte Ernte.

Der Zehent von Zaingrub war dem Herrn von Neudegg um 34 Pfund verpachtet.

1645 waren die Schweden hier, richteten aber keinen nennenswerten Schaden an

1663 wurde wegen der großen Türkengefahr Schloß und Markt „Garsch“ als Zufluchtsstätte für die eingepfarrten Landsleute bestimmt.

1678 führte das Pfarramt Gars darüber Klage, daß während der Predigt und des Amtes an Sonntagen die Bürger von Gars und Pfarrleute in den Wirtshäusern essen und trinken oder vor der Kirchentür Handel betreiben.

1680 wird der Ort von der Pest heimgesucht, ebenso im Jahre 1713.

1783 machte der Pfarrer von Gars, Joseph Freiherr von Rauber,  Vorstellung, daß bei Abtrennung von Freischling der Getreidezehent von Zaingrub auch abgetreten werden soll.

1784 kamen die Orte Mörtersdorf und Zaingrub zur neu errichteten Pfarre Maria Dreieichen.

Am 31. Dezember 1785 erhielt  die Gemeinde Zaingrub, welche um Rückpfarrung zu Gars angesucht hatte, einen abweisenden Bescheid mit dem Auftrage, weitere Behelligungen des höchsten Hofes zu unterlassen.

1801 erkrankten viele Bewohner von Zaingrub an Blattern.

Im Jahre 1809 kam von St. Leonhard am Hornerwalde das gesamte Rosenberg´sche Korps in der Stärke von 25.000 Mann nach Gars und zog über Zaingrub nach Mold weiter, wo selbst das Hauptquartier des Erzherzogs Karl war.

 

Beschreibung von Zaingrub durch den Historiker Schweickhart  im Jahre 1839

(siehe Darstellungen des Erzherzogtums Österreich unter der Enns)

Ein Dorf von 29 Häusern mit der nächsten Poststation Horn. Dasselbe ist nach Dreieichen eingepfarrt, hat aber seine eigene Schule und gehört mit dem Landgerichte, der Orts- Grund- und Conscriptionsobrigkeit zur Herrschaft Horn; mit dem Werbbezirke zum Linien-Infanterie-Regimente Nr. 49.

Die Bevölkerung besteht in 35 Familien, 66 männlichen, 59 weiblichen Personen und 18 Schulkindern; der Viehbestand in 44 Ochsen, 44 Kühen, 926 Schafen (sind die herrschaftlichen darunter gezählet), 5 Ziegen und 40 Schweinen.

Die Bestiftung der hiesigen Einwohner ist größtenteils gut. Sie umfaßt 3 Kleinhäusler, 10 Ganz-, 7 Halb- und 9 Viertellehen. Unter ihnen befinden sich 1 Schuster, 1 Weber und 1 Hufschmied. Der Ackerbau wird gut betrieben, mit teils reiner, teils gebauter Brache. Die Gründe sind vorzüglich zum Weizenbau geeignet, daher auch sehr viel Weizen gefechset und damit Handel getrieben wird. Nebstdem werden auch Korn, Hafer, Gerste,  Linsen, Erbsen, Kraut, Rüben, Erdäpfel, Klee und Mengfutter gebaut.

Die Obstpflege ist lohnend und liefert Äpfel, Zwetschken, Birnen, Nüsse, welche in der Umgebung Absatz finden. Die Viehzucht ist gut, doch ohne Stallfutterung. In dem hier befindlichen herrschaftlichen Schafstalle werden 900 Stück veredelte Schafe unterhalten.

Der Ort liegt ganz flach in einer talartigen Vertiefung in zusammengebauten Häusern, deren Bedachung teils Stroh, teils Schindeln sind. Der herrschaftliche Schafhof allein ist mit Ziegeln gedeckt; auch befindet sich im Orte eine kleine Betkapelle mit einem Türmchen und Glöcklein.

Zu Nachbarörtern hat Zaingrub die Stadt Horn, Mold und Gars.

Die Gegend hat ziemlich viel Anmutiges und einen mit Föhren und Fichten besetzten Wald, der Sacher- oder Saferwald genannt, in ihrer Nähe.

Vor dreißig Jahren (um 1800) bestand hier ein großer Teich, der nun aber ausgetrocknet und in Äcker und Wiesen verwandelt worden ist.

Das Klima ist mild, das Wasser nur mittelmäßig. Die Jagd, der Herrschaft gehörig, liefert Hasen, Rehe, Füchse und Rebhühner.

 

Zaingrub gehörte vermutlich seit der Gründung zur Pfarre Gars. Diese und die ganze Umgebung waren bis zum Jahre 1784 dem Bistum Passau (St. Nikola) einverleibt.

In der josefinischen Zeit wurde das Bistum St. Pölten neu errichtet und das gesamte Waldviertel diesem unterstellt.

In dieser Zeit entstanden auch Pfarren, so Freischling und Maria Dreieichen. (siehe Beschreibung und Geschichte von Maria Dreieichen von Abt Bernhard Naber, OSB und Pater Berthold Koppensteiner, OSB, 1984)

1866 brachten die durchziehenden preußischen Truppen die Cholera. Laut Totenbuch der Pfarre Maria Dreieichen des Jahres 1866 starben aus Zaingrub an der Cholera folgende Personen und wurden am Cholerafriedhof in Maria Dreieichen beerdigt:

Johann POIGENFÜRST Zaingrub 23 68 Jahre beerdigt: 08.08.1866
Ferdinand GASSELSEDER Zaingrub 23 34 Jahre beerdigt: 08.08.1866
Ignatz GRASSLER Zaingrub 23 68 Jahre beerdigt: 08.08.1866
Franziska STEININGER Zaingrub 22 74 Jahre beerdigt: 13.08.1866

Der Cholerafriedhof wurde im Jahre 1985 restauriert.

Am 7. Juni 1888 brach um 7 Uhr früh im Hause Zaingrub Nr. 19 Feuer aus, dem auch die Häuser Nr. 18, 20 und 4 zum Opfer fielen.

1898 vergütete die Gemeinde Gars die Abtretung einiger Kirchengründe zum Straßenbau nach Zaingrub mit 26 Gulden, 97 Kreuzern.

Ab dem Jahre 1889 existieren lückenlos sämtliche Protokolle des Gemeinderates, der Ausschüsse und des Ortsschulrates.

In diesen Protokollen wurden aber auch alle Abrechnungen, Darlehen, Quittungen, Schulden usw. verzeichnet, also die gesamte Buchhaltung darin aufgeschrieben.

Es soll nun versucht werden, auf Grund dieser vorhandenen Aufzeichnungen und durch Befragung von Zeitzeugen die historischen und wirtschaftlichen Ereignisse der Gemeinde Zaingrub bis zu ihrer 2. Eingemeindung nach Mold aufzulisten.

Diese Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Der erste schriftlich überlieferte Gemeinderat des Jahres 1889:

Bürgermeister: Anton Dum
Ausschussmitglied: Leopold Strommer
Ausschussmitglied: Josef Göschl
Gemeinderat: Karl Öhlknecht
Gemeinderat: Karl Panholzer
Weiters: Johann Nichtawitz
Anton Strommer
Franz Angerer

 Bei der Sitzung am 3. Mai 1889 in der Gemeindekanzlei zu Zaingrub wurden die Anschaffung einer Mappe samt Parzellenprotokoll und von Feuerlöschrequisiten beschlossen (Handspritze, Leiter, Feuerhaken).

Auf Grund einer Anzeige der k.u.k. Bezirkshauptmannschaft Horn mußte am 17. Oktober 1889 vom Gemeinderat entschieden werden, ob in Zaingrub eine ständige Hebamme seßhaft werden sollte. Dies wurde jedoch abgelehnt, da eine freipraktizierende Hebamme auf Grund der wenigen Geburten (drei bis vier pro Jahr) ihr Fortkommen nicht findet.

Im Jahre 1889/90 erfolgte der Bau der Lokalbahn Hadersdorf - Sigmundsherberg. Die Gemeinde Zaingrub mußte folgende Weg- und Flußparzellen am 20. Juli 1890 abtreten:

Parz. Nr. 861 (Straße) im Ausmaß von 23   Klafter
Parz. >Nr. 863 (Bach) im Ausmaß von 62   Klafter
Parz. Nr. 864 (Bach) im Ausmaß von 390 Klafter
Parz. Nr. 847 (Weg) im Ausmaß von 33   Klafter
Parz. Nr. 867 (Bach) im Ausmaß von 87   Klafter

Dazu wurde im Protokoll vermerkt:
„Der Gemeinderath sieht in der Abtrethung obiger Parzellen kein Hindernis und überläßt dieselben unentgeltlich der Lokalbahn Hadersdorf - Sigmundsherberg aus dem Grunde, da die Gemeinde bis jetzt von diesen Parzellen keinen Nutzen gezogen hat und auch in Zukunft niemals ein solcher daraus zu ziehen wäre.“

Am 21. Jänner 1891 wurde die Zugehörigkeit zum Sanitätssprengel Gars am Kamp beschlossen. Zum Gemeindearzt wurde Dr. Isidor Amreich aus Gars bestellt.

Mit Juni 1891 untersagte ein Verbot des Gemeinderates das Weiden von Tieren auf der Riede „Beim rothen Kreuz“. Weiters wurde eine Stiftung von 90 Gulden getätigt. Wofür diese Stiftung verwendet wurde, geht aus den vorhandenen Unterlagen nicht hervor. Diese 90 Gulden stammen von einem Darlehen, das die Gemeinde einem Wirtschaftsbesitzer aus Zaingrub gewährt und dieser nun mit Zins und Zinseszinsen zurückgezahlt hatte.

Ergebnis der Wahl des Ortsschulrates am 12. Dezember 1891:
Josef Kienast, Johann Nichtawitz, Anton Strommer, Karl Panholzer, Franz Bauer, Leopold Strommer, Franz Wagner.

Das Armenhaus in Zaingrub Nr. 26 wird im April 1892 renoviert. Für den Bewohner dieses Armenhauses, Josef Poigenfürst, wird um Unterstützung beim Landesarmenfonds angesucht.

Durch Gemeinderobott wurden im Frühjahr 1892 der Lüßlweg und der Graben am Kirchbigl beschottert und die Anpflanzung von Obstbäumen beim „Halterhaus“ durchgeführt.

Im Mai 1894 wurde die Straße Mold - Zaingrub - Gars errichtet. Die Entschädigung für den durch die Anpflanzung abzutretenden Grund erfolgte nach Güteklassen:

Erste Klasse 800 Gulden, zweite Klasse 700 Gulden, dritte Klasse 600 Gulden, vierte Klasse 500 Gulden, fünfte Klasse 400 Gulden, sechste Klasse 300 Gulden, siebente Klasse 200 Gulden und achte Klasse 100 Gulden. Im Jahre 1894 dürfte die Gemeinde Zaingrub auch einen eigenen Steinbruch betrieben haben, da Stahl-Steinbohrer angekauft wurden und der Verkauf von Schotter nach „Meter“ beschlossen wurde.

Am 8. Oktober 1895 wurde die Gemeindejagd auf die Dauer von 6 ¼ Jahren an die Gutsherrschaft Horn zum Betrag von 200 Gulden pro Jahr verpachtet.

Der Gemeindevorstand setzt die Sperrstunde für Gast- und Schankgewerbebetriebe mit „12 Uhr nachts“ fest.

Seitens der k.u.k. Finanzwach-Controlls-Bezirks-Leitung Nr. III,  Eggenburg, erfolgte am 16. Mai 1896 erstmals bei der Gemeinde Zaingrub eine „Systemalstempelrevision“. Über ein Revisonsergebnis ist nichts vermerkt.

Protokoll über die am 21. August 1898 abgehaltene Gemeindeausschußsitzung:

„Tagesordnung: Verordnung wegen des Obstes“
„Der Gemeindeausschuß beschließt in Folge der zunehmenden Obstdiebstähle folgendes zu veranlassen:
Sämtliche Hauseigentümer werden verpflichtet, ihre Einwohner, respect. Kinder und Dienstboten, zu ermahnen, daß Obstdiebstahl strenge von nun an bestraft wird. Dem Anzeiger wird eine Gebühr von einer Krone ausgefolgt. Dem Nachtwächter wird strengstens aufgetragen, gewissenhaft dem Auftrage der Gemeinde nachzukommen. Als Strafe wird der Betrag von 10 Kronen festgesetzt für das erstemal.“

Der Voranschlag der Gemeinde Zaingrub im Jahre 1899:

Ausgaben 611 Gulden 45 Kreuzer
Einnahmen 150 Gulden
Abgang 461 Gulden 45 Kreuzer

Zur Deckung dieses Abganges wird eine Umlage von 20 % festgesetzt.

Auf Grund einer Aufforderung der k.u.k. Bezirkshauptmannschaft Horn muß die Gemeinde Zaingrub im Oktober 1899 folgende Sozialeinrichtungen anschaffen:

eine geeignete Krankentragbahre, ein Notkrankenlokal, ein Standbuch für Findlinge, Blinde, Taubstumme und Irre.

Das Dach des Armenhauses wird neu eingedeckt und das Notkrankenlokal wird bis zur Fertigstellung des Gemeindehauses im unbewohnten Haus Zaingrub Nr. 6 untergebracht.

Im März 1900 gibt der Gemeinderat die Bewilligung zum Neubau der Gebäude von Johann Nichtawitz, Ignaz Dum und Anton Kühhas.

Der Bericht vom 1. Juli 1900 betreffend der Neuwahl von Kassarevisoren:
„Im Betreff des Erlasses vom 9. Jänner d.J., Zahl 409, diene zur Kenntnis, daß die Gemeinde Zaingrub kein Gemeindevermögen besitzt, daher behufs Controlle über die Gemeindevermögens-Verwaltung eine Wahl der Cassarevisoren entfällt.“

 

Inventarverzeichnis

angelegt am 23. September 1900 anläßlich der Übergabe der Amtsgeschäfte an den neu gewählten
Bürgermeister Alois Saglmeister:


  1. Reichs - Landesgesetzblätter 1883 - 1899 eingebunden
  2. Amtsblätter vom Jahre 1886 bis 1889 eingebunden
  3. Mappe der Gemeinde Zaingrub (Grundkataster)
  4. Parzellenprotokoll
  5. Mobilisierungs - Instructionen für die Gemeinden
  6. Die Landsturmrollen (von 1887 - 1900)
  7. Die Stellungsverzeichnisse (6 Verzeichnisse bis 1881)
  8. Das Hundeverzeichnis pro 1900 (7 Hundemarken)
  9. Pferde-Classification für 1900
  10. Cassa-Journal für Bezirksarmenfond Horn samt Empfang-Büchel Nr. 833.924
  11. Ausweis über den Einquartierungsfassungsraum
  12. Urlaubermeldebuch
  13. Evidenz der zuständigen Militärpersonen
  14. Meldebuch für Landwehr
  15. Fremdenmeldebuch
  16. Dienstbotenmeldebuch u. Dienstbotenbücher, Heimatscheine
  17. Heimatscheinregister
  18. Gemeindeamtliche Strafenregister
  19. Protokoll über die Viehpässe (24 Pässe)
  20. Geschäftsprotokoll
  21. Verzeichnis über den Stand der Einhufer pro 1900
  22. Tabellarisches Protokoll über Mietzins
  23. Jagdpachtvertrag
  24. Urkunden von 1811 und 1818
  25. Sammlung Niederösterreichischer Landesgesetze
  26. Volksschulgesetz
  27. Armenpflege
  28. Dienstbotenordnung
  29. Gemeindeordnung
  30. Naturalverpflegsstationen
  31. Licenzregister samt Instructionen
  32. Gemeinderechnungen (vom Jahre 1891 bis 1899)
  33. Sämtliche Wahlacten und Steuerverzeichnis
  34. Verzeichnis für Infektionskrankheiten
  35. Cholera-Instruction
  36. Todtenfallaufnahmsprotokolle
  37. Inventar der Gemeinde
  38. Stierprotokoll samt Verrechnungen
  39. Einzahlungslisten für das Jahr 1899
  40. Drei Baupläne (Nichtawitz, Kühhas und Freitag)
  41. Umlagenverzeichnis pro 1899
  42. Kapellenbüchel (Nr. 15620)
  43. Steuerbüchel Nr. 27
  44. Eisenbahnangelegenheiten
  45. 1 Meßband
  46. 1 Notizbuch für Robott - Streifung
  47. Zahlungsauftrag für Gebühren-Äquivalent
  48. Zahlungsbogen für den Sanitätsdienst
  49. Amtsschild, Amtssiegel

Der Übergeber war Bürgermeister Josef  Kiennast.

Die Entschädigung für den Bürgermeister wird im Jahr 1900 mit jährlich 80 Kronen festgesetzt.

Der Bürgermeister Alois Saglmeister wird am 30. September 1900 zum Geschäftsführer einer Pferdeversicherung gewählt.

Ebenso wird mit dem Planen des Neu- bzw. Umbaues des Gemeindehauses Zaingrub Nr. 26 durch Maurermeister Lehr aus Horn begonnen.

Ab 1. März 1901 wird der Gemeindediener Wagner verpflichtet, dreimal täglich die Glocke der Kapelle zu läuten.

Der Neubau des Gemeindehauses wird im Licitationswege vergeben. Als Licitanten erscheinen Fuchs, Saglmeister und Hofbauer aus Mold. Den Zuschlag erhält Anton Fuchs aus Zaingrub um den Betrag von 865 Gulden. Die Frist zur Fertigstellung beträgt 10 Wochen, angefangen vom 7. Juli 1901.

Da der Nachtwächterposten vakant geworden war, beschloß der Gemeinderat am 8. Februar 1902, diesen an der Amtstafel öffentlich auszuschreiben.

Eine Sammlung „milder Gaben“ für die Abbrandler in Weiterfeld, welche die Gemeinde durchführte, ergab 10 Kronen.

Finanzierung des Wasenmeisters:
„Ab 15. Februar 1903 muß jeder Hausbesitzer von Zaingrub jährlich 2 Maßl Hafer und 1 Schab Stroh oder 2 Bürdl Stroh an den Herrn Friedrich  Schönweis, Wasenmeister in Sachsendorf und Horn, abliefern. Weiters wurde mit dem Wasenmeister vereinbart, daß die Haut des gefallenen Viehs Eigentum des Wasenmeisters sei.“

Am 2. August 1903 wird der Neu- bzw. Umbau des Hauses Zaingrub Nr. 26 von der Gemeinde übernommen.

Herr Franz Dum aus Zaingrub Nr. 12 erhielt am 10. Jänner 1904 die Bewilligung zur Ausübung des Gast- und Schankgewerbes in Zaingrub.

Am 27. April 1905 erfolgte die Errichtung eines Weges von Zaingrub nach Rosenburg.

Nach zweimaliger Ablehnung wegen Geldmangels tritt die Gemeinde Zaingrub am 5. November 1905 dem Völkerverein bei.

Bei der Übergabe der Gemeindeagenden an den neu gewählten Bürgermeister Franz Angerer, welche am 12. August 1906 stattfand, erscheint erstmals eine Inventarliste des Notspitals:
     1 Bettstatt, 1 Tisch, 1 Sessel, 1 Lavoir, 1 Flasche, 1 Nachttopf, eine alte Truhe.

Am 25. März 1906 befaßte sich der Gemeinderat erstmals mit der Pflasterung der Ortsdurchfahrt Zaingrub. Das Vorhaben mußte aber wieder wegen Geldmangels verschoben werden.

Zur Begehung der Straßentrasse Mörtersdorf - Zaingrub - Rosenburg wurde von den Gemeinden Mörtersdorf, Zaingrub und Rosenburg am 23. Februar 1907 ein Landesingenieur angefordert, um Vermessungen durchzuführen bzw. ein Gutachten zu erstellen.

Bezüglich der Kanalisation des Ortes Zaingrub wird am 5. April 1908 ein Ersuchen an das Landesamt Wien um kostenlose Entsendung eines Landesingenieurs zur Berechnung der Kosten und zur Erstellung eines Gutachtens entsendet.

Ein Jahr später, am 18. April 1909, vergibt der >Gemeinderat der Gemeinde Zaingrub die Bauarbeiten für die Kanalisierung dem beh. gepr. Stadtmaurermeister Johann Steiner aus Horn zum Betrag von 1.150 Kronen. Die Arbeit hat am 1. Mai zu beginnen und innerhalb eines Monats fertiggestellt zu sein. Das Geld zur Bezahlung der aufgelaufenen Kosten von 1.150 Kronen wird von der Raiffeisenkasse in Mold aufgenommen und jeder Hausbesitzer hat die Kosten für seine Ausläufe selbst zu tragen.

Der Niederösterreichische Landesausschuß erteilt den Gemeinden Zaingrub und Rosenburg am 15. Dezember 1909 den Auftrag, eine Brücke über die Taffa herzustellen und die bestehende Furth zu pflastern.

Der bereits existierende Steg wurde vor Jahren vom Fremdenverkehrsverein Rosenburg errichtet und war bereits sehr baufällig.

Am 20. März 1910 kaufte Herr Schimatschek das Haus Zaingrub Nr. 2 (Schmiede) aus dem Besitze der Sparkasse Horn um 1.500 Kronen.

Bürgermeister Franz Angerer legt am 18. Juni 1911 sein Amt wegen Übergabe seiner Wirtschaft und Übersiedlung nach Gars am Kamp zurück.

Die darauffolgende Bürgermeisterwahl brachte folgendes Ergebnis:

Franz Dum 7 Stimmen
Anton  Fuchs 2 Stimmen
Franz  Schwaiger 1 Stimme

Im Jahre 1912 dürfte seitens der Bezirkshauptmannschaft Horn eine Anfrage über das Armenvermögen an die Gemeinde Zaingrub gestellt worden sein. Da aber ein solches nicht bzw. nicht mehr vorhanden war, erließ die Gemeinde Zaingrub am 5. September 1912 folgendes Antwortschreiben:

„Gegenstand: Übergabe des Hauses Nr. 26 in Zaingrub und des bestehenden Armenvermögens.

Das Haus Nr. 26 der Gemeinde Zaingrub ist ein Gemeindehaus, nur nicht ein Armenhaus. Dasselbe besteht aus einem Krankenzimmer, einem Arrest und aus der Wohnung eines Wärters im Falle eines Kranken. Vorläufig ist die Wohnung an den Nachtwächter gegen 60 Kreuzer Miete vergeben, welcher auch die Krankenpflege versehen muß. Durch Auftrag der k.u.k. Bezirkshauptmannschaft Horn wurde das Haus in ein Spital und Arrest ausgebaut, und zwar im Jahre 1901. Als Armenhaus war es noch niemals bewohnt. Unserem Ortsarmen, Leopold Wagner, wurde seinerzeit als Nachtwächter und Gemeindediener die Wohnung im Gemeindehaus Zaingrub >Nr. 27 übergeben. Nachdem derselbe aber im Laufe der Jahre dienstuntauglich wurde, seine Frau aber bis zum heutigen Tag noch die Gemeindedienerstelle versieht, wurde ihm bis heute die Wohnung unentgeltlich überlassen. Vom Jahre 1876 liegen Gemeinderechnungen nicht mehr vor, die betreffenden Ausschußmitglieder und die ganze Vertretung sind abgestorben. Daher kann auch über die Verwendung der Gemeindegelder (des Armenvermögens) von 101 Kronen und 38 Heller keine Rechenschaft abgelegt werden. Die jetzige Gemeindevertretung weiß nichts davon.“

Maikäferplage:
Der Gemeindevorstand beschließt am 12. Mai 1912, daß seitens der Gemeinde für 1 Kilogramm abgelieferte Maikäfer 6 Heller bezahlt werden. Der Taglöhner Johann Hauer (Gemeindediener) bekommt für das Schütteln der Bäume den Taglohn.

Eine einfache, rituelle Beerdigung (Armenbegräbnis) wird durch Landesgesetz vom 24. April 1887, GBl. Nr. 25 mit dem Betrag von 6 Kronen festgesetzt. Diesen Betrag bekommt die Gemeinde ersetzt. Die Gemeinde Zaingrub ersucht am 24. Oktober 1912 jedoch um Bewilligung einer höheren Beerdigungsgebühr von 27 Kronen und begründet ihr Ansuchen wie folgt:
„Die Gemeinde Zaingrub, eingepfarrt nach Maria Dreieichen,  ist von der Pfarrkirche 4,8 km weit entfernt, daher ist die Bereitstellung eines Fuhrwerkes unbedingt notwendig.

Für die einfachste Beerdigung erwachsen der Gemeinde daher folgende Kosten:

1. für das Grab 2 Kronen
2. für 4 Träger à 2 Kronen  8 Kronen
3. für das Fuhrwerk 5 Kronen
4. für den einfachen Sarg 10 Kronen
5. eventuell die Stolagebühr   1 Krone
6. für den Vorbeter 1 Krone

Ob die Bewilligung zur erhöhten Beerdigungsgebühr gegeben wurde, geht aus den Protokollen nicht hervor.

Laut Bericht des Bezirksschulrates in Horn vom 1. Juli 1913, Zahl 269/3-S, wird die Schließung der Volksschule Zaingrub erwogen. Auf Grund einer Intervention des Gemeindevorstandes Zaingrub blieb es aber doch nur bei dieser Erwägung.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mörtersdorf und der Gutsverwaltung Horn erfolgte am 5. April 1914 die Regulierung des Zaingrubbaches.

Dem Nachtwächter Hauer, welcher im Gemeindehaus Zaingrub Nr. 26 wohnt, wird der monatliche Mietzins von 5 Kronen auf die Hälfte reduziert.

 

Erster Weltkrieg

Anton Strommer, Zaingrub 21, und Josef Kienast, Zaingrub 17, werden am 15. August 1914 seitens der Gemeindevertretung beauftragt, alle Autos und fremden Personen, die nach Zaingrub kommen oder durchziehen, anzuhalten und zu kontrollieren.

Auch die Gemeinde Zaingrub mußte ihren Beitrag im I. Weltkrieg leisten.

Gemeinderatsprotokoll vom 20. August 1914:

Infektionskrankheiten und Schutzvorrichtungen.
Im Krankenzimmer des Gemeindehauses werden zwei Betten aufgestellt. Die Desinfektionsmittel werden in ausreichender Menge bereitgestellt, eine Tragbahre ist vorhanden. Die notwendigen Wärter sind verständigt, die Bettwäsche wird bereitgehalten.

Landestransportmittelbeistellung:
Herr Josef Wagner hat mit zwei Pferden und Wagen am 14. September 1914 um 6 Uhr früh in Horn zu erscheinen. Anton Strommer, Wirtschaftsbesitzer in Zaingrub 21, hat ebenfalls einen Wagen und zwei Pferde bereitzustellen. Josef Wagner hat den Wagen von Anton Saglmeister zu übernehmen. Die nötige Ausrüstung wird beigesellt. Als Fuhrleute sind die betreffenden Eigentümer bereitzuhalten.

Landeslieferung von Getreide nach dem Kriegsleistungsgesetz:
Außerdem wird jeder Landwirt verpflichtet, Weizen, Korn, Gerste und Hafer für das Militär abzuliefern. Die Lieferung hat an das Lagerhaus Horn zu erfolgen.“

Trotz Einspruches der Gemeinde Zaingrub am 17. März 1915 muß pünktlichst geliefert werden.

Arbeiterbeistellung in die Pulverfabrik Blumau:
Der Taglöhner Johann Hauer ist derzeit Nachtwächter in der Gemeinde, ein anderer Handlanger ist nicht vorhanden. Derselbe ist im Jahre 1873 geboren. Da ein Ersatz in der Gemeinde nicht vorhanden ist, ist dieser nicht entbehrlich und kann daher kein Arbeiter für die Pulverfabrik bereitgestellt werden.“

 

Am 25. Oktober 1914 faßt der Gemeinderat den Beschluß, daß jedem Rekruten, welcher nach St. Pölten beordert wird, ein Handgeld von 10 Kronen auszubezahlen sind.

Auf Grund eines Hochwassers im Jahre 1915 trat die k.u.k. Bezirkshauptmannschaft Horn an die Gemeinde Zaingrub mit der Bitte heran, ebenfalls Beiträge für die Wiederherstellung der Schäden an der Taffa zu leisten. Die Gemeinde verweigerte jedoch die Bezahlung von Beiträgen mit der Begründung, daß im Jahre 1915 die Mobilisierungsausgaben für die Soldaten so hoch seien und außerdem jeder Grundstücksbesitzer seinen Grund selbst gegen Hochwasserschäden zu schützen hätte.

Die Erntekommission des Jahres 1916 legt folgende Schätzung vor:

Ertrag pro ha Korn: 700 kg
Ertrag pro ha Weizen: 900 kg

Beim Probedrusch werden folgende Ergebnisse erzielt:

1 ha Weizen 750 kg
1 ha Korn 550 kg
1 ha Gerste 700 kg
1 ha Hafer 825 kg

Binnen 8 Tagen mußte jeder Wirtschaftsbesitzer 300 kg Weizen liefern. Die Gutsverwaltung mußte zusätzlich 5.000 kg Heu abgeben. Sämtliches abgeliefertes Material wurde beim Bürgermeister der Gemeinde hinterlegt und mußte dann gesammelt zur Bahnverladung nach Gars am Kamp gebracht werden.

Mit 1. Jänner 1916 wird dem Nachtwächter Hauer die Gebühr für seinen Dienst von 100 Kronen jährlich auf 70 Kronen gekürzt.

Wegen Geldmangels in der Gemeindekasse mußte am 19. Dezember 1916 von der Zeichnung einer Kriegsanleihe abgesehen werden.

Am 1. April 1917 wird in der Gemeinde Zaingrub  eine Milchsammelstelle eingerichtet. Für die Milchübernahme ist der Gemeindediener Johann Hauer zuständig, der auch die Milch nach Mold abzutransportieren hat. Milchgefäße und ein Wagen werden von der Gemeinde beigestellt.

Im gleichen Jahr wird eine öffentliche Viehwaage errichtet.

Am 3. Juni 1917 zeichnet die Gemeinde Zaingrub eine Kriegsanleihe von 10.000 Kronen.

Abermals erläßt der Gemeinderat eine Verordnung betreffend Obstdiebstahles:
„Wer beim Obstdiebstahl jemanden erwischt und der Gemeinde meldet, bekommt 5 Kronen. Der Name des Diebes wird an der Amtstafel veröffentlicht.“

Verstärkte Nachtwächtertätigkeit wegen Zunahme des Eigentumdiebstahles:
„Der Gemeindeausschuß beschließt, daß vom 10. März 1918 angefangen jede Nacht in der Zeit von 10 Uhr nachts bis 3 Uhr früh außer dem Nachtwächter noch 3 Mann die Nachtwache übernehmen. Die Wache wird am 10. März angetreten und jeder Hausbesitzer ist verpflichtet, einen Nachtwächter zu stellen.
Wer sich der Wache entzieht, muß 20 Kronen Strafe an die Gemeinde bezahlen. Der Bürgermeister ist von der Wache frei, muß aber dafür jede Nacht selbst kontrollieren oder ein Kontrollorgan bestimmen.“

Im I. Weltkrieg waren folgende Männer aus Zaingrub eingerückt:

Franz Winkelmüller Alois Gradner Josef Gradner Ernst Dum
Emmerich Dum Josef Wiesinger Josef Nichtawitz Ernst Nichtawitz
Johann Strommer Franz Wiesinger Rudolf Nichtawitz Rudolf Mayer
Heinrich Wagner Anton Haiderer Josef Wöchl Alois Draxler
Leopold Mörx Julius Fuchs Josef Bauer Ludwig Winklmüller
Adolf Fuchs Franz Fuchs Anton Bauer Franz Becker
Alois Fuchs Ludwig Achatz Franz Bauer Ernst Dum

Emmerich Dum ist am 14. Dezember 1914 gefallen.

Heinrich Wagner ist seit 1915 vermisst.

 

 Zwischenkriegszeit

Im Mai 1920 herrschte in Zaingrub die Maul- und Klauenseuche. Viele Tiere mußten notgeschlachtet werden.

Am 26. Juli 1920 ging über Zaingrub ein starkes Hagelgewitter nieder. Es wurden viele Fensterscheiben eingeschlagen und die Dorfstraße war überschwemmt.

Voranschlag für das Kalenderjahr 1920:

Einnahmen  (Empfang) 507,86 Kronen
Ausgaben 45.996,23 Kronen
Abgang 45.488,37 Kronen

Dieser Abgang ist mit einer 1.210 %igen Umlage zu decken, welche auf die direkte Steuer der Ortsbewohner aufzuteilen ist.

Im April 1921 werden neben dem Schulgebäude zwei Schweineställe errichtet und das Kapellendach neu gedeckt

Das Ansuchen der Bewohner der Häuser Zaingrub Nr. 30 bis 36, nach Rosenburg eingemeindet zu werden, wurde am 4. April 1921 vom Gemeindevorstand einstimmig abgelehnt.

Um im Falle einer Feuersbrunst genug Wasservorrat zu haben, beschließt der Gemeinderat am 10. Februar 1924 den Bau einer Schwemme im Ortsgebiet.

Im April 1925 kauft die Gemeinde Zaingrub eine Trieur an. Es handelt sich hierbei um eine Maschine zur Getreidereinigung. Bisher mußte das Getreide mit den „Windmühlen“ durch Handbetrieb gereinigt werden.

Auf Grund des geringen Haushaltsbudgets erläßt die NÖ Landesregierung der Gemeinde Zaingrub die Vorlage der Voranschläge und Rechnungsabschlüsse.

Der Gemeinderat der Gemeinde Zaingrub beschließt auf Grund eines Ersuchens des Elektrizitätswerkes Horn, am 14. März 1928 das Ortsnetz für die elektrische Beleuchtung zu errichten.

Der Fixbetrag beträgt 4.471 Schilling, der Baukostenbeitrag 11.530 Schilling. Das Elektrizitätswerk zahlt jedoch ein Drittel der Stromeinnahmen zur Tilgung des Baukostenzuschusses zehn Jahre hindurch der Gemeinde zurück.

Am Gründonnerstag des Jahres 1935 landet ein englisches Verkehrsflugzeug auf einem Acker in Richtung Nonndorf. Das Flugzeug hatte Motorschaden und war im dichten Nebel von der Flugroute abgekommen. Die Bewohner von Zaingrub bestaunten das Fluggerät und dessen sechs Passagiere.

Am 14. November 1937 spendet die Gemeinde 550 Schilling zur Turmreparatur der Pfarrkirche Maria Dreieichen.

Das Trieurhaus wurde am 21. September 1937 der Milchgenossenschaft Zaingrub um den Preis von 380 Schilling überlassen.

Der bisherige Bürgermeister, Johann Strommer, wurde am 12. März 1938 seines Amtes enthoben und der Oberlehrer Josef Wonesch als kommissarischer Bürgermeister eingesetzt.

Mit 1. Oktober 1938 verlor die Gemeinde Zaingrub ihre Selbständigkeit und wurde an die Großgemeinde  M o ld  angegliedert.   (1. Zusammenlegung)

 

 Gefallene und Vermisste im II. Weltkrieg


Gustav Fellhofer Zaingrub 12 geb. 16.06.1910 in Maiersch vermisst seit 24. Februar 1945 in Kurland/Preekuln
Gefreiter, Grenadierregiment 408, 121. Inf. Div., Feldpost Nr. 18 578 B
Friedrich Hammer Zaingrub 18 geb. 17.12.1916 in Zaingrub vermisst in Stalingrad, Russland
JohannKirschenhofer Zaingrub 7
vermisst
Johann Nichtawitz Zaingrub 3 geb. 29.01.1912 in Zaingrub +27.08.1941
Schütze, 5. Kompanie, 151. Infanterieregiment gefallen bei Worobjewa Gora, Russland
Richard Nowotnick Zaingrub 1 geb. 29.10.1915 in Slamen +18.09.1942
Feldwebel, 3. Kompanie, 557. Infanterieregiment gefallen bei Worobjewa Gora, Russland
Franz Pressl Zaingrub 23 geb. 1907 +1944

gefallen in Polen
Gottfried Schimatschek Zaingrub 2 geb. 07.11.1903 in Friedersbach +21.08.1945
Abt. 17, Stamm Schw. Fahr. E.u.A., Abt. 17 + im Kriegsgefangenenlager Turany, Jugoslawien
Adolf Wagner Zaingrub 26 geb. 26.09.1918 in Zaingrub vermißt seit 3. Jänner 1943
Obergefreiter, 44. Infanteriedivision in Stalingrad, Russland
Franz Winkelmüller Zaingrub 15 geb. 05.03.1919 in Zaingrub +24.04.1940
Schütze, Ersatzkompanie für mot. Schützeneinheit, Schützen Ersatz Bat. 2 gestorben im Kaiser Franz Josef Spital, Wien

EHRE IHREM ANDENKEN!

 

Erinnerungen an das Kriegsende 1945

Noch am 7. Mai 1945 hatten Soldaten der deutschen Wehrmacht an den beiden Ortseingängen von Zaingrub Panzersperren errichtet. Auch das kleine Waldstück „Reithölzl“, welches zwischen Mold und Zaingrub liegt, wurde in den Verteidigungsbereich einbezogen (Es können dort heute noch die Umrisse der ehemaligen Stellungsgräben gesehen werden). Doch bereits einen Tag später tauchte schon die russische Besatzungsmacht auf, so daß die deutschen Soldaten und der Volkssturm sich sämtlichen Kriegsgerätes entledigten und es in die vorhandenen Stellungsgräben warf und zuschütteten. Da sich in Zaingrub während des Kriegs eine Schlächterei der deutschen Wehrmacht befunden hatte, wurden auch die Knochen der geschlachteten Tiere in diesen Stellungsgräben im „Reithölzl“ verscharrt.

Der Ort Zaingrub selbst hatte keine ständige russische Besatzung, es kam jedoch täglich eine Patrouille aus Mold oder Gars am Kamp, um zu kontrollieren und zu beschlagnahmen.

Bald hatte die Bevölkerung von Zaingrub ein Warnsystem eingerichtet. An jedem Ortseingang wurde ein Wachposten aufgestellt, der beim Herannahen von russischen Soldaten mittels einer Pfeife warnte. Bei mehr als drei Russen wurde mit der Trompete geblasen oder jemand mußte die Kirchenglocke läuten. Die Bevölkerung hatte nun Zeit, geeignete Maßnahmen zu treffen. So wurden sämtliche Frauen des Ortes in einem Zwischenboden des Hauses Zaingrub Nr. 21 (Strommer, jetzt Gradner) versteckt. Die Versorgung mit Lebensmitteln erfolgte durch Kübeln, die mittels Stricken durch ein verstecktes Fenster hinaufgezogen wurden.

Vom 8. Mai 1945 bis 15. August 1945 war Herr Friedrich Herout, der durch Zufall während des Krieges als verwundeter deutscher Soldat nach Zaingrub gekommen war, von der russischen Besatzungsmacht zum Ortsvorsteher eingesetzt. Ein von der russischen Kommandantur in Horn ausgestelltes Schreiben (Ukas) war sein Ausweis.

Ebenfalls am 8. Mai 1945 um ca. 9 Uhr vormittags erschienen in Zaingrub Nr. 21 zwei entlassene, deutsche Wehrmachtsangehörige, vermutlich Sudetendeutsche, die Richtung Westen in die amerikanische Besatzungszone unterwegs waren, und baten um etwas Verpflegung. Kurz nachdem diese beiden den Ort Zaingrub in Richtung Gars am Kamp verlassen hatten, tauchte eine Beiwagenmaschine mit zwei Russen auf und verfolgte diese beiden Heimkehrer. Bei dem Steinmarterl „Zur heiligsten Dreifaltigkeit“ am sogenannten „zweiten Berg“ wurden die Heimkehrer von den russischen Soldaten eingeholt und angehalten. Die beiden Heimkehrer waren jedoch noch bewaffnet (jeder hatte noch eine Pistole „08“ bei sich). Die Russen schossen auf die beiden Heimkehrer, trafen sie aber nicht tödlich, so daß diese noch drei Tage und Nächte litten, bis sie starben. Sie wurden aber Tag und Nacht von einem russischen Soldaten bewacht, so daß niemand Hilfe leisten konnte. Erst nachdem sie verstorben waren, zog der Wachposten ab und einige Ortsangehörige begruben diese beiden Toten gleich an Ort und Stelle bei diesem Marterl.

(Am 1. Juli 1950 erfolgte die Umbettung dieser beiden Heimkehrer auf den Friedhof Maria Dreieichen, wo sich das Grab bis 1975 befand. Im Zuge der Neuanlegung des Heldenfriedhofes am Truppenübungsplatz Allentsteig wurden sie vom „Österreichischen Schwarzen Kreuz“ abermals exhumiert und im neu angelegten Heldenfriedhof bestattet.)

Die Volksschule Zaingrub war geschlossen, nur die Lehrerwohnung bewohnt. Eines Tages kam ein Russe in die Wohnung und fragte den Bewohner, ob dieser eine Kuh habe. Dieser war natürlich etwas verlegen. Was sollte auch eine Kuh in einer Schule? Da ging der Russe weg und kam kurze Zeit später wieder und brachte eine Kuh mit, die er dem Einwohner der Schule übergab.

Wieder kam ein russisches Kommando nach Zaingrub und requirierte drei Pferde. Pferde waren bereits Mangelware, da bereits der größte Teil schon zur deutschen Wehrmacht „eingerückt“ war. Es wurde nun versucht, durch eine Intervention bei der Horner Kommandantur die Pferde wieder zurückzubekommen. Ein Offizier begleitete die Abordnung der Zaingruber in das Horner Schloß, wo viele Pferde untergebracht waren. Es handelte sich aber nur um „Panjepferdchen“. Der Offizier wollte der Zaingruber Abordnung drei davon geben. Auf die Feststellung, daß die requirierten Pferde aber große Pferde waren, gab ihnen der russische Offizier sechs Panjepferdchen, die von der Zaingruber Abordnung genommen wurden. Bei der Ankunft im Ort herrschte große Freude, da man wenigstens teilweise entschädigt worden war.

Am 10. April 1945 feierte man in Zaingrub Hochzeit. Das Brautpaar mußte vormittags zum Standesamt nach Horn. Die kirchliche Trauung fand aber am Nachmittag in Maria Dreieichen statt. Die Hochzeitsgesellschaft mußte daher von Horn nach Maria Dreieichen zu Fuß gehen, Transportmittel waren keine vorhanden. Eine riesige Menge von Flüchtlingen, die vor der russischen Besatzungsmacht nach dem Westen flüchtete, machte es aber unmöglich, die Straße von Horn nach Maria Dreieichen zu benutzen. So mußte die Hochzeitsgesellschaft, die ja in die entgegengesetzte Richtung wollte, auf die angrenzenden Äcker ausweichen, um querfeldein nach Maria Dreieichen zu gelangen. Bei den Flüchtlingen herrschte natürlich große Verwunderung, warum diese Hochzeitsgesellschaft nicht auch trachtete, nach dem Westen in die amerikanische Besatzungszone zu gelangen. Kommentar eines Flüchtlings: „Hier geht es ja zu wie im tiefsten Frieden!“

Herr Friedrich  Herout und seine charmante Ehegattin, beide heute noch gerne Gast in Zaingrub, haben dazu beigetragen, die Vorkommnisse von 1945 der Nachwelt zu erhalten. Herzlichen Dank für seine Erinnerungen.

 

Am 10. Oktober wird Zaingrub wieder als eigene Gemeinde errichtet.

Die Amtsübergabe von Bürgermeister Johann Strommer erfolgte am 20. Jänner 1948:

„Das Kassabuch wurde abgeschlossen und ordnungsgemäß übergeben. Schulden sind keine vorhanden.
An Mobilien besitzt die Gemeinde Zaingrub:

Gebäudesbesitz: Gemeindehaus Nr. 26
Volksschule Nr. 4
Trieur - Feuerwehrhaus
Brückenwaage
Aktenschrank*

Die Hutweide „Kirchbigel gehört dem jeweiligen Gemeindestierhalter als Teilentschädigung.

Der Baubeginn zur Straßenverbreiterung der Ortsdurchfahrt Zaingrub war am 16. April 1948

Der Jagdpachtschilling des Jahres 1949 wurde nicht an die Grundstückseigentümer ausbezahlt, sondern zur Reparatur und Ausbau der Güterwege einbehalten.

Im Juni 1950 wurde beim Gemeindehaus ein Brunnen errichtet. Die Grabarbeiten wurden vom Gemeindearbeiter Hauer getätigt.

Für Durchreisende wurde 1951 in der Gemeinde Zaingrub ein Kabinett im Gemeindehaus zur einmaligen Nächtigung, jedoch ohne Beheizung und Verpflegung eingerichtet. Ob dieses Quartier auch benützt wurde, konnte nicht festgestellt werden.

Der noch verbliebene Rest des ehemaligen Teiches wird 1951 entwässert. Die hierzu benötigten Steine werden vom Steinbruch in Mold herbeitransportiert.

Die Gemeinde Zaingrub erläßt auf Grund des starken Auftretens des Kartoffelkäfers am 14. April 1951 eine Verordnung zur Bekämpfung dieses Schädlings.

Ab 21. Juni 1953 wird die Gemeinde Zaingrub dem Hauptschulsprengel Gars am Kamp zugeteilt.

Gleichzeitig erfolgte die Abweisung durch die Gemeindevertretung, dem Schulsprengel Harmannsdorf zwecks Erteilung des weiblichen Handarbeitsunterrichtes zugeteilt zu werden. Als Gründe hierfür werden die schlechten Wegverhältnisse und die ungünstige Transportverbindung genannt.

Am 16. Dezember 1953 kaufte die Gemeinde Zaingrub eine Schreibmaschine. Die jeweiligen Schulleiter fungierten als Gemeindesekretäre.

Im Juli 1954 wird durch die Fa. Buhl aus Gars am Kamp im Ortsgebiet ein überdeckter Wasserbehälter errichtet.

Im Frühjahr 1955 wird mit der Pflasterung der Ortsdurchfahrt begonnen.

Ebenfalls 1955 erfolgte die Einschotterung des „Tobelweges“ um im Herbst wurde die kleine Schwemme im Ortsgebiet zugeschüttet und die so gewonnene Fläche zur Straßenbegradigung verwendet.

Am 17. August 1955 zerstörte ein heftiger Sturm den Strohschuppen am „Lysslweg“ des Johann Zimmerl.

Die Abholzung des Gemeindewaldes, die Erneuerung des „Sagerbach- und Lysslweges“ erfolgte im Jahre 1956

Alle jene Hofbesitzer, deren Name schon länger als 100 Jahre ansässig ist, werden am 30. März 1957 geehrt.

Die Tiefkühlgemeinschaft Zaingrub wird am 19. Oktober 1957 gegründet. Die Gemeinde tritt hierfür den Trieurraum ab. Die Weihe der neuen Gemeinschaftstiefkühlanlage erfolgte am 14. Juni 1959.

Eine öffentliche Telefonsprechstelle in der Gemeindekanzlei Zaingrub Nr. 21 wird am 18. Mai 1960 eingerichtet. Der Gemeindebrunnen wird zugeschüttet.

Im Jahre 1961 erfolgte die Staubfreimachung der Bezirksstraße Zaingrub - Mold.

Im Herbst 1962 wird eine neue Straßenbeleuchtung installiert und die Straßenpflasterung der Ortsdurchfahrt abgeschlossen. Ebenso sperrte im Jahre 1962 das Gasthaus Fuchs.

Die Regulierung des Zaingrubbaches wurde im Jahre 1964 in Angriff genommen. Die Gemeinde verkauft am 28. Mai 1964 einen Teil des Schulgarten (Turnplatz), der verbliebene Teil wird zur Verbreiterung des Güterweges nach Nonndorf verwendet.

Erstmals im Juli 1966 erscheinen in den Protokollen Aufzeichnungen über den freiwilligen Anschluß der Gemeinde Zaingrub an die Gemeinde Gars oder Mold. Auch eine Großgemeinde „Horn Land“ ist im Gespräch. Ein diesbezüglicher Beschluß wird am 24. August 1966 einstimmig gefaßt:

Die Gemeinde Zaingrub schließt sich der Gemeinde Mold an.

In dieser Sitzung wird ebenfalls die Errichtung eines Schlammfanges und einer Viehverladerampe beschlossen.

Die letzte Sitzung des Gemeinderates der Gemeinde Zaingrub fand am 21. Dezember 1966 statt:

Der letzte Gemeinderat setzte sich wie folgt zusammen:

Bürgermeister: Josef Gradner
Vizebürgermeister: Karl Hofbauer
Gemeinderäte: Eduard Ponstingl
Heinrich Greill
Gustav Schweiger
Karl Wiesinger
Josef Bauer
Rudolf Lager
Ernst Winkelmüller
Protokollprüfer: Karl Wiesinger
Rudolf Lager


Mit 1. Jänner 1967 verlor die Gemeinde Zaingrub wieder ihre Selbständigkeit und wurde der Gemeinde Mold angegliedert. (2. Zusammenlegung)

 

Quellen:

Gemeinderatsprotokolle 1889 - 1966,
Schulchronik der Volksschule Zaingrub
Schweickardt 1839
Totenbuch der Pfarre Maria Dreieichen
Kunsttopographie von NÖ,
Geschichte über die Entstehung von Maria Dreieichen
Befragung von Einzelpersonen.


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4. Bürgermeister

 

Rekonstruktion auf Basis der ab 1889 erhaltenen Gemeinderatsprotokolle.


- 19.04.1891 Dum Anton
20.04.1891 - 23.09.1900 Kiennast Josef
24.09.1900 - 15.07.1906 Saglmeister Alois
16.07.1906 - 17.06.1911 Angerer Franz (trat wegen Übersiedelung nach Gars zurück)
18.06.1911 - 16.03.1919 Dum Franz
17.03.1919 - 12.03.1938 Strommer Johann
13.03.1938 - 30.09.1938 Wonesch Josef (Schulleiter und kommissarischer Bürgermeister)

Mit 1. Oktober 1938 verlor die Gemeinde Zaingrub ihre Selbständigkeit und wurde an die Großgemeinde   M o l d  angegliedert.    (1. Zusammenlegung)

Am 10. Oktober 1945 wurde Zaingrub wieder als eigene Gemeinde errichtet.

10.10.1945

10.10.1945 - 19.01.1948 Strommer Johann
20.01.1948 - 24.06.1950 Strommer Anton
25.06.1950 - .05.1960 Lager Rudolf
.05.1960 - 10.04.1965 Gradner Friedrich
11.04.1965 - 31.12.1966 Gradner Josef

 Am 1. Jänner 1967 wurde die Gemeinde Zaingrub auf Grund der Gemeindezusammenlegung wieder an die Gemeinde Mold angegliedert.   (2. Zusammenlegung)

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5. Ehrenbürger

 

Name seit:
Adrian Binder, Pfarrer von Maria Dreieichen 21.05.1905
Georg  Wagner, Schulleiter 02.11.1907
 Josef  Mörx,  (anläßlich der diamantenen Hochzeit) 02.09.1927
Dr. Engelbert  Dollfuß, Bundeskanzler  (widerrufen am 25.04.1938) 25.03.1934
Josef  Reither, Landeshauptmann  (widerrufen am 25. April 1938) 25.03.1934
Ludwig Rabensteiner, Pfarrer von M. Dreieichen  (25jähriges Priesterjubiläum) 08.07.1937
Ing. Julius  Raab, Minister a.D.  (zum 60. Geburtstag) 14.11.1951
Graf Rudolf  Hoyos - Sprinzenstein, Horn 05.06.1954
Josef  Strommer, Präsident 26.01.1956
Johann  Steinböck, Landeshauptmann 26.01.1956
Johann  Waltner, Landesrat 26.01.1956
Dr.Choslowski, Hofrat 26.01.1956
Johann  Strommer, Altbürgermeister 30.03.1957
Dipl.-Ing. Alois  Houda, Baudirektor  (Pflasterung durch Zaingrub) 16.06.1961

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6. Die Volksschule

 

Wann die Volksschule in Zaingrub erbaut bzw. eröffnet wurde, ist nicht bekannt. Im Jahre 1694 soll der Mesner und Schulmeister von Gars von jedem Haus in Zaingrub 3 Kreuzer für das Wetterläuten erhalten haben. Ob dieser Schulmeister auch in Zaingrub Unterricht erteilte, ist nicht überliefert.

In der Zeit von 1786 bis 1789 erscheint Franz Maissn als Schullehrer von Zaingrub.

Ihm folgte der Schulmeister und Schuhmachermeister Kössner. Dieser unterrichtete die Kinder im Lesen, Schreiben, Rechnen und in der Erlernung des Katechismus. Während des Unterrichtes soll er fleißig die Schuhe besohlt haben, berichtet die Chronik. Schulmeister Kössner deckte auf ganz eigenartige Weise auch seinen Fleischbedarf. Beim Austreiben der herrschaftlichen Schafe durch den Schafhirten eilte der Schulmeister in den Schulkeller, öffnete das Luftloch und zog sich eines der Schafe, die über diesen Kellerberg getrieben wurden, in den Keller. Der Chronist fügt dieser Episode bei, daß sie schon zu alt sei, um sie auf ihre Wahrheit zu prüfen.

Im Jahre 1882 werden bauliche Veränderungen am Schulgebäude durchgeführt. Das Lehrzimmer wird neu aufgebaut, die Zimmer der Lehrerwohnung gehoben, das Dach mit Ziegeln neu gedeckt und die Klosettanlagen in einem Zubau untergebracht.

Für die Adaptierungsarbeiten im Jahre 1882 werden 1.200 Gulden aufgewendet, wovon 300 Gulden als Subvention und 900 Gulden aus einer Schulumlage gedeckt werden. Ebenfalls 1882 wird der bereits bestehende Schulgarten neu angelegt.

In der Wahlperiode 1882 - 1885 wurden folgende Personen in den Ortsschulrat gewählt:

Obmann: Anton Dum
Stellvertreter: Leopold Strommer
Schulaufseher: Josef Steininger
Mitglieder: Leopold  Strommer
Anton Nöbauer

Im Jahre 1886 wird der Keller und Stall von Frau Mader um 45 Gulden abgelöst.

Schülerstand im Schuljahr 1886/87:  15 Knaben,  18 Mädchen

1887 stürzt die gesamte Schulgartenmauer ein und ruiniert 60 veredelte Bäumchen. Im gleichen Jahr wird ein Turnplatz angelegt und der Küchenherd erneuert.

Die bis zum Jahre 1887 in Gebrauch stehende Fibel nach der Schreiblesemethode wird abgeschafft und die neue Fibel nach der Normalwörtermethode eingeführt.

Im Jahre 1887 wird das Schulgebäude erstmals mit einer jährlichen Prämie von 1 Gulden 70 Kreuzer bei der  „Donau“ - Versicherung versichert.

Patriotische Feiertage im Schuljahr 1887/88:

18. August als Geburtstag Kaiser Franz Josephs I
4. Oktober als Namensfest des Kaisers
19. November als Namensfest der Kaiserin Elisabeth
2. Dezember als Tag der Thronbesteigung

1888 wird das Türgerüst im Keller und die Tür der Speisekammer neu hergestellt und der Fußboden der Lehrerwohnung erneuert.

Am 17. Juli 1888 war das Leichenbegängnis des seinen Verwundungen erlegenen Schülers Anton Strommer, der von einer scheu gewordenen Kuh geschleift worden war.

Schülerstand im Schuljahr 1889/90:     17 Knaben,  24 Mädchen.

Die Schülerbücherei bestand im Schuljahr 1890/91 aus 130 Büchern.

Patriotische Schulfeier am 24. April 1892 zu Ehren des Generalfeldmarschalls Radetzky.

Die Eingangsstiege und der Brunnen wurden im Schuljahr 1893 neu hergestellt. Die Wegentschädigung für den Katecheten, der den Religionsunterricht erteilte, beträgt per Gang von Maria Dreieichen nach Zaingrub und zurück 1 Gulden und 35 Kronen.

Die Direktion des Salzbergwerkes in Wieliczka in Galizien stellt im Schuljahr 1894/95 der Volksschule Zaingrub 20 Salzmineralien zur Verfügung.

Schülerstand im Schuljahr 1896/97:  13 Knaben,  21 Mädchen (davon 2 Mädchen Protestanten)

Bisher wurden die Schulkinder von Zaingrub immer in Mold von Dr. Dechant geimpft, erst im Schuljahr 1898/99 fand die jährliche Impfung in der Volksschule Zaingrub durch Dr. Hartl aus Horn statt.

Ausstellung von Handarbeiten der Mädchen aus Zaingrub in Horn vom 6. bis 10. September 1900:

Prämiert wurden Arbeiten der Schülerinnen Wagner M., Panholzer M., Kreicy Kar., Wagner M., Kiennast Leop., Fuchs J., Bauer M., Fuchs Leop., Wagner Jos., Panholzer J., Dum I.

Der Ortsschulrat schaffte im Schuljahr 1902/03 für das Lehrzimmer einen „emaillierten Spucknapf“ an.

Die Wegentschädigung für den Katecheten wurde im Schuljahr 1906/07 per Gang (4,8 km) mit 5 Kronen 40 Heller festgesetzt.

Am 22. April 1908 wurde vor den Fenstern des Lehrzimmers eine Kaiser - Jubiläums - Erinnerungslinde gepflanzt.

In diesem Jahr ertrank der Gymnasiast Josef Kainz, Sohn des herrschaftlichen Hegers Kainz, beim Baden in Kamegg infolge Herzkrampfes.

Laut Erlaß des k.k. NÖ Landesschulrates vom 12.01.1911, Zahl 6074-II, wird die Genehmigung der Verlegung des Schuljahresbeginns auf den 1. September erteilt.

Wegen starken Auftretens von Masern mußte die Volksschule Zaingrub vom 17. bis 30. März 1913 geschlossen werden.

Am 6. Juli 1913 erhob der Ortsschulrat von Zaingrub unter Obmann Franz Dum, Zaingrub 12, Protest gegen die eventuelle Auflassung der Volksschule Zaingrub.

Schülerstand 1913:  11 Knaben, 5 Mädchen.

Bei der Aktion „Weihnachten im Felde“ wurden von den Schulkindern aus Zaingrub im Kriegsjahr 1914 250 Pakete an die Soldaten an der Front gesandt.

Am 26. November 1915 fand nach dem Nachmittagsunterricht in der Volksschule Zaingrub die Verabschiedung des Schulleiters Georg Wagner statt. Die Schülerin des 3. Schuljahres, Hilda Dum, sprach in zu Herzen gehenden Worten den Dank im Namen aller Schüler aus.

In den Kriegsjahren 1914 - 1918 stellten sich sowohl die Schulkinder als auch die Lehrer in den Dienst der Kriegsfürsorge. Gesammelt wurden Brennesseln, Woll- und Kautschukabfälle, Erdbeer- und Brombeerblätter, Knoppern, Waldfrüchte als Futterersatz, Knochen, Alteisen, Leinen- und Baumwollstoffe. Anläßlich der Sammlung „Weihnachten im Felde 1915“ wurden von den Zaingruber Schulkindern 21 Pakete folgenden Inhaltes abgegeben:

pro Paket 1 Taschentuch, 6 Nähnadeln, 2 Stecknadeln, 1 Bleistift und eine Widmungskarte. Weiters wurden für die im Felde stehenden Soldaten 3 Paar Kniewärmer, 2 Paar Socken, 2 Paar Pulswärmer, 2 Brustschützer und 5 Paar Fußlappen abgesandt.

Bei der am 11. März 1916 stattgefundenen Requisition der Getreide- und Mehlüberschüsse der landwirtschaftlichen Selbstversorger für die Frontsoldaten hatte der Schulleiter die Durchführungsarbeiten zu besorgen.

Mit Verordnung der k.k. Statthalterei bzw. Gesamtministerium wurde ab 1. Mai 1916 die Sommerzeit eingeführt. Alle öffentlichen Uhren wurden in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai um eine Stunde vorgestellt und bis Ende September auf diesem Stande gehalten.

Vom 1.9.1917 bis 23.9.1917 besuchten zwei Flüchtlingskinder aus Stanislaus in Galizien die Volksschule Zaingrub.

In der Zeit vom 12. Mai bis 22. August 1919 wurden in der Lehrerwohnung folgende Adaptierungsarbeiten durchgeführt: Das gesamte Wohngebäude wurde restauriert, die Zimmerdecken gehoben und ein Kabinett zugebaut.

Laut Beschluß des Bezirksschulrates vom 15.10.1919 wurde an der Volksschule Zaingrub ab 6. Oktober 1919 der ungeteilte Vormittagsunterricht eingeführt. Weiters wurden in der Zeit vom 14. bis 19. Juni 1920 die Grundsätze der Grundschule erprobt.

Unglücksfall eines Schülers:
Am Fronleichnamstag nachmittags weidete das junge Pferd des Landwirtes Josef Gradner im Garten des Landwirts Franz Schweiger. Dieser Garten grenzt an das Haus und den Garten des Herrn Gradner. Um zirka ½ 4 Uhr nachmittags spielten mehrere Schüler, darunter auch Karl Nichtawitz, in der Nähe des Füllen. Karl Nichtawitz lief dem Füllen nach, dieses schlug aus und traf das Kind derart unglücklich, daß es mit einem fürchterlichen Aufschrei zusammensank. Am 23. Juni 1922 um 8 Uhr vormittags ist der Knabe an den Folgen des Hufschlages verstorben. Am 26. Juni 1922 wurde der Verunglückte in Maria Dreieichen begraben. Schulkinder und Lehrer nahmen am Leichenbegängnis teil und legten am Grabe einen Kranz nieder.

Im Laufe des Frühjahres 1923 wurde ein neuer Spielplatz angelegt.

Die Vertiefung des Schulbrunnens von 8 auf 10 m erfolgte am 29. Mai 1925.

Mit 1. März 1925 erfolgte in Österreich die Einführung der Schillingwährung, am 19. September die Ausgabe von Halbschillingstücken (1 Schilling = 10.000 Kronen).

Im März 1926 wird der Schulgarten mit einem neuen Zaun aus verzinktem Draht versehen.

Da die Wohnung des Schulleiters in verwahrlostem Zustande war, mußte sie gründlich adaptiert werden. Der Fußboden im ersten Zimmer wurde aufgerissen und wegen Hausschwammes neu hergestellt. Die Wohnung wurde neu gemalen und gestrichen, im Lehrzimmer wurden die Fenster und Fensterstöcke erneuert.

Das elektrische Licht wurde im Schuljahr 1927/28 in die Volksschule Zaingrub eingeleitet.

Ab Mitte Dezember 1928 herrschte abnorm unverminderte Kälte. Die Quecksilbersäule sank auf -30 Grad Celsius. Der Schnee lag in den Höfen der Landwirte bis zu 1 m hoch. Die Zaingruber Kinder, welche die Hauptschule in Gars besuchten, mußten den ganzen Monat Jänner mit Pferdeschlitten dorthin gebracht werden.

Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ überflog am 17. Oktober 1929 die Gemeinde Zaingrub.

Im April 1930 wurde von der Firma Wach und Engel aus Horn die Wasserleitung im Schulhaus installiert.

Am 6. September 1930 sprang der Schüler des zweiten Schuljahres Karl Mörx im Hause seines Vaters so unglücklich in eine im gemähten Gras liegende Sense, daß er schwere Verletzungen davontrug.

Abbau von Lehrkräften:
Im Einvernehmen mit dem Landesschulrat hat die Landesabbaukommission am 22. August 1933 beschlossen, den Oberlehrer Anton Kittenberger von Amts wegen aus dem öffentlichen Schuldienste auszuscheiden. Maßgebend für diese Entscheidung war das Ergebnis der über seine Vermögensverhältnisse gepflogenen Erhebungen, aus welchen hervorging, daß der Genannte zur Bestreitung seines Lebensunterhaltes nicht auf seinen Dienstbezug allein angewiesen ist.

Schülerstand im Schuljahr 1933/34:     6 Knaben, 8 Mädchen

Am Freitag, den 13. Juli 1934, um ½ 9 Uhr abends fand in der Kapelle Zaingrub die Weihe der neuen Zaingruber Schulfahne statt.

Ab Jänner 1935 wird neuerlich das Milchfrühstück für Schulkinder eingeführt.

Beim Landesjugendpreisausschreiben 1935 errang die Schülerin Theresia Pernerstorfer den 1. und die Schülerin Angela Strommer den 2. Preis.

Am 4. Mai 1936 (hl. Florian) entfiel der Schulunterricht, da dieser Tag zum Gemeindefeiertag erhoben wurde.

1936 beteiligten sich die Schulkinder am Einsammeln der massenhaft auftretenden Maikäfer.

Schulausflug im Jahr 1937:       3 Tage ins Salzkammergut
Schulausflug im Schuljahr 1937/38:      nach München
Einwohner von Zaingrub nach Volkszählung 1938:       129
Schülerstand 1938:      6 Knaben, 8 Mädchen

Am 1. September 1939 wurde die Schule in Zaingrub geschlossen und die Schüler wurden in die Volksschule Mold eingeschult. Es gab akuten Lehrer- und Schülermangel.

Die Schließung der Schule und besonders die Nachkriegszeit hatten am Schulgebäude sowie an dessen Einrichtung starke Schäden hinterlassen. So ging der größte Teil der Lehrmittel verloren, Türen und Fenster waren eingeschlagen, sämtliche Lichtschalter abmontiert, Fußböden beschädigt und sämtliche Tor des Nebengebäudes verschwunden.

Erst im Jahre 1948 gelang es der Gemeinde Zaingrub unter Bürgermeister Anton Strommer bei der NÖ Landesregierung die Wiedereröffnung der Volksschule Zaingrub zu erwirken - erster Unterrichtstag war der 1. Dezember 1948.

Schülerstand bei der Wiedereröffnung: 10 Knaben, 9 Mädchen (davon 1 Knabe

und 4 Mädchen von der Caritas St. Pölten)

Zu Beginn des Schuljahres 1949/50 waren aber die ärgsten Schäden behoben. Wahrlich, ein deutlicher Beweis der Schulfreundlichkeit der Gemeindevertretung und der Bevölkerung!

Am 24. November 1949 wurden 8 vorschulpflichtige, 18 Schulkinder und 5 Jugendliche bis zu 18 Jahren gegen Tuberkulose geimpft. Diese Impfung, die in ganz Österreich durchgeführt wurde, war eine Spende des „Schwedischen Roten Kreuzes“.

In den Ferien des Schuljahres 1951 wurde die Vorderfront des Schulhauses getüncht und gefärbelt, der Boden der Waschküche betoniert, das Kabinett saniert, das Dach umgedeckt und mit Dachrinnen versehen.

Schülerstand im Schuljahr 1956/57:  5 Knaben, 5 Mädchen

Am 15. April 1958 verstarb der langjährige Direktor der Volksschule Zaingrub, Karl Lackner.

Schülerstand im Schuljahr 1961/62:  7 Knaben, 4 Mädchen.

Am 16. Jänner 1962 wurde die Volksschule Zaingrub wegen zu geringer Schülerzahl (11Schüler) und akutem Lehrermangel gesperrt und die Schüler in die Volksschule Gars am Kamp umgeschult. Der letzte Schulleiter, Paul Ledermann, wurde der Volksschule Dallein zur weiteren Dienstleistung zugeteilt.

Schließung der Volksschule Zaingrub im September 1962.

Am 22. Juni 1970 wurde das Schulgebäude von der Gemeinde  Mold an die Zaingruber Familie Herbert und Helga Gradner verkauft.


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7. Lehrer

 

1786 - 1789 Franz Maissn
1789 - 1882 Kössner und Mader
27.09.1882 - 26.11.1915 Georg Wagner
14.04.1914 - 30.06.1914 K. Spieß (Aushilfe)
01.07.1914 - 25.10.1914 Edwin Schreiber(Aushilfe)
26.10.1914 - 04.05.1915 Josef Schmidt (Aushilfe)
04.05.1915 - 15.09.1915 Emma Wunderer (Aushilfe)
16.09.1915 - 30.11.1918 Karl Breit
15.12.1918 - 31.01.1919 Ignaz Steininger
01.02.1919 - 31.03.1924 Ludwig Achatz
01.04.1924 - 30.06.1924 Karl Wichtl
01.05.1924 - 31.05.1927 Johann Kerndl
01.06.1927 - 30.09.1927 Fritz Lenz
01.10.1927 - 31.03.1928 Oskar Bauer
31.03.1928 - 22.08.1933 Anton Kittenberger
23.08.1933 - 26.01.1934 Josef Loidl
26.01.1934 - 30.06.1934 Josef Wonesch
01.07.1934 - 04.10.1934 Klara Christian
05.10.1934 - 02.07.1938 Josef Wonesch
03.07.1938 - 01.09.1938 Oskar Bauer
02.09.1938 - 01.09.1939 Ignaz Steininger
31.08.1939 - 30.11.1948 Schule war geschlossen
01.12.1948 - 31.12.1957 Karl Lackner
01.01.1958 - 16.01.1962 Paul Ledermann

 

Religionslehrer (Priester)

Willibald Hobza Norbert Hauer Victorin Bachinger Primin Wind
Jordan Leander Columban Grassler Hieronymus Bitter Odilo Flagel
Plazidus Hilscher Ambros Minarz Maurus Eder  
Norbert Breitschopf Bruno Gabler Leander Bachinger  

 

Industrie- bzw. Handarbeitslehrerinnen

Maria Mader Aloisia Widhalm Annemarie Kaindl
Maria Gasselseder Marianne Kaindl  

 

Zeitweise mußten die Kinder aus Zaingrub zum Religions- und Handarbeitsunterricht in die Volksschule Mold gehen. Ab 1. November 1953 fand in Zaingrub keine Mädchenhandarbeit mehr statt, da es zu wenig Mädchen gab. Die Schülerinnen mußten ab diesem Tag ständig nach Mold gehen.

 

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8. Kapelle

 

Eine in Privatbesitz befindliche Handschrift besagt, dass die „Kabeln“ in Zaingrub im Jahre 1819 erbaut wurde. Angefangen wurde der Bau am „1. May“und als Baumeister fungierte Augustin Holzmeyer, Maurermeister im „Markt Garß“.

Dasselbe Schriftstück bekundet auch, daß der Keller und das Preßhaus am Weg nach Rosenburg, früher zum Haus Nr. 10, jetzt zum Haus Nr. 16 gehörig, im Jahre 1813 gegraben bzw. erbaut wurden. Die Gesamtbaukosten für Arbeitslohn und Material betrugen 408 Gulden 15 Kreuzer.

(Österreichische Kunsttopographie; Beschreibung der Kapelle Zaingrub; die Denkmale des politischen Bezirkes Horn, Band V, Seite 552)

Die Kapelle liegt im Ort, etwas erhöht.

Äußeres: Grau verputzt; mit Westturm inmitten der Giebelfront, mit profiliertem, auch den

einspringenden, abgerundeten Chor umlaufenden Kranzgesimse und zwei gerahmten Segmentbogenfenstern mit Sohlbank im Norden und Süden.

Im Norden zum Teil durch das Schulhaus verbaut. Der Turm über einem mit Wulst und Kehle profiliertem Sockel, den an der Westseite die über zwei Stufen zugängliche Tür mit Segmentbogenabschluß unterbricht; über dieser Rundbogenskulpturnische. Jederseits Rundbogenschallfenster, rundes Zifferblatt und profiliertes Kranzgesimse. Rotes, schindelgedecktes, plumpes Zwiebeldach.

Inneres: durch Wandpfeiler und Gurtbogen in zwei Felder geteilt, jedes tonnengewölbt, mit zwei

einspringenden Stichkappen. Halbrunde Ostapsis mit Halbkugel. Auf der gemauerten Mensa polychromierte Holzstatuette der hl. Veronika vom Anfange des XVIII. Jahrhunderts. In der Skulpturnische im Turme hl. Josef mit dem Kinde, polychromierte Statuette, Anfang 18. Jahrhundert.

Das Kapellendach wurde im April 1921 gänzlich erneuert.

Im Frühjahr 1935 wurde die Außenseite der Kapelle renoviert, das Schindeldach des Turmes abgetragen und durch ein neues Kupferdach ersetzt. Auf die Spitze des Turmes wurde ein neues Kreuz gesetzt, in dessen Querarm eine Urkunde mit den Unterschriften aller lebenden Ortsbewohner eingelötet wurde.

Durch Zufall kam ein wandernder Uhrmacher in den Ort und reparierte das alte Uhrwerk der Turmuhr, welches schon Jahre funktionsunfähig war.

 

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9. Statue des hl. Johannes Nepomuk

 

Im Ort steht auf hohem, vierseitigen Postament die polychromierte Sandsteinstatue des hl. Johannes Nepomuk auf Wolken und Cherubsköpfen; an der Vorderseite Wappenschild mit Datum 1726.

Der hl. Johannes Nepomuk studierte in Prag und zählte seit 1370 zum Klerus der Stadt. Er stammte aus Pomuk (Nepomuk) in Böhmen und erreichte das Amt eines Generalvikars. Er wurde in die Streitigkeiten des Königs Wenzel mit dem Prager Erzbischof hineingezogen und exkommunizierte einen Günstling des Königs. Daraufhin ließ ihn dieser foltern und wahrscheinlich schon tot am 20. März 1393 in die Moldau werfen.

Daß Johannes Nepomuk der Beichtvater der Königin war und das Beichtgeheimnis dem König nicht preisgeben wollte, gehört in den Bereich der Legende und ist historisch nicht nachweisbar. 1729 wurde Johannes durch Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen. Seine Gebeine ruhen im Veitsdom in Prag.

In Österreich, Böhmen und Süddeutschland finden wir viele Nepomukstatuen auf Brücken, die vielfach eine Nachbildung der 1693 auf der „Karlsbrücke“ in Prag aufgestellten Staue sind.

 

Der „Brückenheilige“ wurde vor allem in der Zeit der Gegenreformation sehr verehrt. Dargestellt wird er als Beichtvater im Chorhemd, das Kreuz in der Hand und ein Birett auf dem Kopf. Er gilt als Patron der Priester und Beichtväter, der Schiffer, Müller und Brücken.

Sein Fest fällt auf den 16. Mai.

 

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10. Freiwillige Feuerwehr

(Friedrich Gradner)

„Am 7. Juni 1888 brach um 7 Uhr früh im Hause Zaingrub Nr. 19 Feuer aus, dem auch die Häuser Nr. 18, 20 und 4 zum Opfer fielen. Auch die Schule schwebte in Gefahr, da bereits die angebaute Kapelle und der Schuppen brannten. Weil im Ort selbst noch keine Ortsfeuerwehr bestand, brachten die Feuerwehrleute aus Mold rechtzeitig Hilfe.“

So steht es in der Schulchronik Zaingrub zu lesen.

Dieser Brand war vielleicht auch der Grund, warum der Gemeinderat von Zaingrub in seiner Sitzung am 3. Mai 1889 die Anschaffung von Feuerlöschrequisiten beschloß. Es sollten eine Handspritze, eine Leiter und ein Feuerhaken angekauft werden.

Nun dürfte aber die Gemeinde Zaingrub Jahrzehnte von Feuersbrünsten verschont geblieben sein, da in den Chroniken nichts von Schadenfeuer oder Brandeinsätzen verzeichnet ist.

Am 10. Februar 1924 beschloß der Gemeinderat, eine Schwemme im Ortsgebiet zu errichten, um in Falle einer Feuersgefahr den entsprechenden Wasservorrat zu haben.

Auf Anregung des damaligen Schulleiters Johann Kerndl wurde durch die Gemeinde am 2. Februar 1927 eine Motorspritze angekauft und im gleichen Jahr, nämlich am 4. September, feierte die Freiwillige Feuerwehr Zaingrub ihr Gründungsfest mit Spritzenweihe.

Als Spritzenpatin fungierte Marie Strommer, die Gattin des damaligen Bürgermeisters, der sich große Verdienste um die Neugründung der Freiwilligen Feuerwehr erwarb.

Die Festrede hielt Prälat Ambros Minarz vom Stifte Altenburg, der auch die Weihe der aus Gemeindemitteln angekauften Motorspritze vornahm. Bezirksverbandsobmann Oberlehrer Wenda aus Rodingersdorf nahm den neu gegründeten Verein in den Bezirksverband auf und überbrachte die besten Wünsche des Landesverbandes.

Zu den Gründungsmitgliedern zählten:
Gustav Schweiger, Alois Hauer, Franz Fuchs, Johann Strommer

Bereits am 2. Juni 1929 hielt die neu gegründete Feuerwehr Zaingrub ein sehr gut besuchtes Sommerfest ab.

Diese Aufzeichnungen wurden der Schulchronik entnommen.

 

Ein Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr Zaingrub aus der Gründungszeit ist nicht vorhanden. Ebenso gibt es bis zum Jahre 1940 keinerlei Aufzeichnungen. Die Feuerwehr Zaingrub bestand aber bis zum Jahre 1940, denn am 22. Jänner übergab der Hauptmann Leopold  Mörx sämtliche Agenden der Feuerwehr Zaingrub an die Großgemeinde Mold und die Feuerwehr Zaingrub wurde aufgelöst. Die Ausrüstung dürfte aber in Zaingrub verblieben sein.

Erst am 30. Jänner 1947 wurde die Freiwillige Feuerwehr Zaingrub mit folgenden Männern reaktiviert (2. Gründung).

Hauptmann: Josef Wiesinger Stellvertreter: Josef Gradner jun.
Spritzenmeister: Johann Zimmerl Stellvertreter: Franz Dum
Schriftführer und Kassier: Leopold Mörx jun.
Zeugwart: Alois Hauer
Weitere aktive Mitglieder: Gustav Schweiger
Emmerich Hammer
Franz Fuchs
Rudolf Lager
Anton Nichtawitz
Karl Mörx
Fritz Gradner
Eduard Ponstingl
Josef Bauer
Josef Tiefenbacher

Da die Feuerwehr Zaingrub kein eigenes Fahrzeug hatte, beschloß der Gemeinderat am 17. Februar 1949, daß im Brandfalle jeder Pferdebesitzer einspannen mußte. Die Gebühr bezahlte die Gemeinde. Für die Ausfahrt bei Tag 10 Schilling, bei Nacht 15 Schilling pro Kilometer.

Nun begann der Aufbau der Feuerwehr Zaingrub. Im Jahr 1949 wurde das Staubecken bei Kienast und Gradner saniert.

Im Jahre 1950 veranstaltete die Feuerwehr Zaingrub zur Aufbesserung der Finanzen ein Maifest mit großem Erfolg.

1951 wurde die Schwemme zu einem Wasserreservoir adaptiert, das Zeughaus und der Schlauchturm erneuert und 1955 wurde die kleine Schwemme im Ortsgebiet eingezäunt.

Am 12. Mai 1954 brach um 15 Uhr 30 in der Scheune des Hauses Zaingrub 24, Karl und Josefine Hofbauer - durch Kurzschluß ein Brand aus. Die schwarzen Rauchwolken wurden zuerst vom Direktor der Schule bemerkt, dessen Ehegattin (Lackner) sofort in die Kapelle lief und Sturm läutete. Die Ortsfeuerwehr unter dem Kommando ihres Hauptmannes Josef Gradner konnte den Brand mit Hilfe der Feuerwehren der umliegenden Ortschaften soweit eindämmen, daß er weder auf den Hausstock, noch auf das Nachbarobjekt des Josef Mechtler (Preßl) übergreifen konnte.

Ebenfalls 1954 brannte im Maschinenschuppen das Auto des Franz Aschauer in Zaingrub Nr. 6. Auch hier konnte der Brand durch die Ortsfeuerwehr bald gelöscht werden.

Im Juli 1954 wird von der Fa. Buhl aus Gars im Ortsgebiet Zaingrub ein überdeckter Löschwasserbehälter errichtet.

Am 11. Juli 1957 wird von der Gemeinde der Beschluß gefaßt, eine neue VW Motorspritze anzukaufen.

Im Sommer 1958 erfolgte eine Reparatur und Aufstockung des Schlauchturmes.

Am 14. Juni 1959 wurde die neuangeschaffte Motorspritze geweiht.

Frau Genoveva Weinauer aus Zaingrub hatte der Feuerwehr Zaingrub einen ansehnlichen Geldbetrag gespendet und wurde am 3. Mai 1970 durch einstimmigen Beschluß zum Ehrenmitglied  ernannt.

1972 wurde eine Sirene installiert.

Der Zeughausumbau mit einem Mannschaftsraum erfolgte 1974.

Um die laufenden finanziellen Ausgaben zur Verbesserung der Ausrüstung tätigen zu können, veranstaltete die Feuerwehr Zaingrub am 7. Dezember 1975 ein Gesellschaftsschnapsen.

1977 wurde das 50jährige Bestandjubiläum gefeiert.

Der 1. Feuerwehrheurige war vom 2. bis 4. Juli 1982 in den Maschinenhallen Ponstingl und Kitzler.

Die Weihe des neu angekauften Kleinlöschfahrzeuges fand am 1. Juli 1984 statt. Prof. Heß aus Horn zelebrierte die Feldmesse, die Paten waren Maria Mörx aus Zaingrub und Dipl.-Ing. Hans Hoyos-Sprinzenstein aus Horn. Vizebürgermeister Josef Mann hielt die Festrede und Gemeinderat Heinz Greill aus Zaingrub die Dankesansprache. Im Zuge dieses Ereignisses wurde ebenfalls ein 3tägiger Feuerwehrheuriger abgehalten.

Die Freiwillige Feuerwehr Zaingrub nahm auch erfolgreich an Landes- und Bezirkswettkämpfen unter anderem in Horn, Mistelbach, Sigmundsherberg und Tautendorf teil.

Kommandanten seit der 2. Gründung

Leopold Mörx
Josef Wiesinger
Josef Gradner
Karl Mörx
Rudolf Lager
Friedrich Gradner

 

 

11. Die Ausgrabungen in Zaingrub im Sommer 1984

 Univ.Ass. Dr. Falko Daim

Zaingrub war heuer bereits zum vierten Mal Schauplatz einer archäologischen Ausgrabung des Institutes für Ur- und Frühgeschichte. Ziel der Untersuchungen war eine germanische Siedlung, die bereits vom berühmten Heimatforscher Josef Höbarth aus Horn entdeckt worden war, der seinerzeit im  „Teichfeld“ die Reste einer Hütte freilegte.

Nachdem im ersten Grabungsjahr mit Hilfe einen langen Suchschnittes versucht worden war, einen groben Überblick der Fundstelle zu bekommen, konnte man in den darauffolgenden Kampagnen bereits größere Flächen untersuchen. Jeder Grabungssommer brachte neue Erkenntnisse zur Geschichte und Lebensweise der Germanen, der heurige war allerdings mit Abstand der ergiebigste.

Nach Auskunft unserer bisherigen Funde existierte das „D o r f“ vom

 

1. bis zum 4. Jahrhundert nach Christus

Seine Bewohner hatten offensichtlich rege Beziehungen mit dem römischen Reich, dessen nördliche Grenze an der Donau verlief. Zeugen dieser Kontakte sind zahlreiche Fibeln (Gewandspangen) sowie Keramikfragmente und zwei römische Münzen.

An „Siedlungsobjekten“ konnten bislang drei sogenannte „Sechspfostenhütten“ dokumentiert werden, die, etwa 2 mal 3 Meter groß - in den Boden eingetieft waren und deren Dach auf sechs Pfosten ruhte. Während diese Hütten üblicherweise über keinen Herd verfügten und daher wohl keine Wohngebäude, sondern eher Arbeitshütten darstellten, fanden wir heuer in einer dieser Hütten eine Feuerstelle und darin ein tönernes, dreibeiniges Henkelgefäß, das an der Unterseite noch eine dicke Rußschicht aufwies.

Zu den Sensationen der heurigen Grabungssaison zählte auch ein Reduktionsofen, der zur Eisenherstellung diente.

Über einer Grube, die mit Holzkohle gefüllt war, errichtete man aus Lehm einen kegelförmigen Ofen, der mit Holzkohle, Eisenerz und eventuell Zuschlagsstoffen gefüllt wurde. An der Basis befanden sich zumindest zwei Düsen, durch die mit Hilfe von Blasbälgen Luft zugeführt wurde. Sobald das Eisen vom Sauerstoffanteil befreit war, also metallisch vorlag, öffnete man die „Ofenbrust“ und zog den porösen und noch unreinen Eisenklumpen heraus. Dieser wurde dann ausgeschmiedet, dabei von Verunreinigungen befreit und weiterverarbeitet.

Der heuer gefundene Ofen dieser Art war hervorragend erhalten. Dies verdanken wir dicken, lehmigen Ablagerungen auf der germanischen Kulturschichte, die von einem See, der im Mittelalter hier existiert haben muß, stammen.

In Anbetracht der großen Bedeutung dieser Grabungsergebnisse für die Kulturgeschichte der „Niederösterreichischen Germanen“ wird die Untersuchung im kommenden Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit weitergeführt werden.

 

Die jüngere Eisenzeit:  400 v. Chr. bis Chr. Geburt:

Die jüngere Eisenzeit, auch Laténezeit nach dem Fundort La Téne am Neuenburger See in der Schweiz benannt, wird durch den Aufbruch des Volksstammes der Kelten um 400 v.Chr. aus ihrem ursprünglichen Siedlungsraum im mittelrheinischen - ostfranzösischen Gebiet geprägt. Dieser Aufbruch wird in der römischen Geschichtsschreibung entsprechend vermerkt, stehen doch die Kelten um 395 bereits vor Rom. Nach Niederösterreich kamen die Kelten über Süddeutschland und durch das Alpenvorland. Berichte über die Zerstörung von Städten wie Rom im Jahre 387 und die Plünderung Delphis 297 zeigen deutlich, daß diese Eroberungszüge überaus schnell und mit Waffengewalt geführt wurden. Dennoch zeigt sich gerade im Waldviertel ein starkes Weiterleben hallstattzeitlicher Traditionen, so daß die eigentliche jüngere Eisenzeit erst im mittleren Abschnitt zum Tragen kommt. Die von den Kelten eroberten Gebiete gingen jedoch durch die Unfähigkeit der Eroberer, Staaten zu bilden und durch die Expansionsbestrebungen des römischen Imperiums wieder verloren. Im Waldviertel dürften kelto - illyrische Bevölkerungsgruppen bis ins 1. Jhdt. nach Chr. weitergelebt haben.

Während aus der Zeit der früheren und mittleren Laténekultur fast ausschließlich Körperbestattungen vorliegen, übernahmen die Kelten im 3. Jhdt. die Brandbestattung von der ansässigen illyrischen Bevölkerung, d.h. sie verbrannten ihre Toten auf Scheiterhaufen und bestatteten die bei der Verbrennung übriggebliebenen Reste in Tongefäßen.

Die Funde aus Siedlungen dieser Zeit zeigen das Vorhandensein von Ständerbauten, aber auch Blockbauten, wobei der Innenraum der Häuser bisweilen in den Boden eingetieft war. Die Siedlungen lagen sowohl im Freiland als auch auf Kuppen oder Anhöhen, wobei diese auch befestigt sein konnten.

In der jüngeren Eisenzeit wurden durch den Übergang vom Tauschhandel zur Geldwirtschaft neue Maßstäbe zur Intensivierung von Handelsbeziehungen erstellt. Etwa ab 150 v.Chr. finden sich die ersten Münzen in Gold und Silber im Umlauf. Diese ersten Münzen waren Nachahmungen makedonisch - griechischer Vorbilder. Der Münzumlauf ging mit dem Niedergang der keltischen Macht ab der zweiten Hälfte des 1.Jhdts immer mehr zurück und hörte schließlich ganz auf.

Mit der Ankunft der römischen Legionen an der Donau tritt jedoch für das Waldviertel selbst vorerst keine Änderung ein.

 

Die römische Kaiserzeit: 1. bis 4. Jhdt. nach Christus:

Die Römer haben im Zuge der Festigung des Limes nicht nur diese durch die Donau natürlich gegebene Grenze ausgebaut, sondern auch mehrfach, zum Teil weit im germanischen Vorfeld, Sicherungsposten errichtet. Neben den größeren Anlagen, wie sie in Niederösterreich am Oberleiserberg und auch in der Slowakei nachgewiesen sind, finden sich auch kleinere römische Wachtposten nördlich der Donau, z.B. in Feuersbrunn.

Im Waldviertel selbst sind jedoch bis jetzt keinerlei Nachweise einer echten römischen Siedlungspolitik feststellbar. Wohl finden sich neben keramischen Produkten, wie einer römischen Lampe von der Heidenstatt in Limberg - Maissau und Bruchstücken von römischer Keramik, vor allem römische Münzen verschiedenster Zeitperioden, doch darf angenommen werden, daß diese genannten Gegenstände im Zuge von Handelsverbindungen in das germanische Siedlungsgebiet gelangten.

Bei diesen germanischen Stämmen, die im Laufe des 1. Jhdts. im nördlichen Niederösterreich siedelten, handelt es sich vornehmlich um

 

Markommannen und Quaden*)

Nach Aussage der Bodenfunde ist von diesen Stämmen nur der Raum des Weinviertels ab der Mitte des 1. Jhdts. besiedelt worden, das Waldviertel dürfte erst zu Beginn des 2. Jhdts. in das germanische Siedlungsgebiet einbezogen worden sein.

Zahlreiche kleinere Funde von Siedlungsplätzen zeigen neben germanischen Gefäßresten vor allem auch römische, in Fabriken hergestellte Gefäße, die die oben beschriebenen Handelsverhältnisse widerspiegeln. Germanische Grabfunde dieser Zeit fehlen bisher im Waldviertel. Doch wissen wir aus den Bereichen des Weinviertels, daß zu dieser Zeit vor allem die Brandbestattung vorherrschend war.

Fundmaterialien aus den germanischen Siedlungen, vor allem Tongefäße, zeigen die Vielfalt der Formen und die technische Fertigkeit des germanischen Töpfers dieser Zeit.

 

Die Völkerwanderung: 5. bis Anfang 9. Jhdt.

Mit dem Auftauchen erster reiternomadischer, hunnischer Bevölkerungsgruppen, in deren Verbänden sich auch germanische, gotische Truppen befinden, brach für den Bereich des südlichen Niederösterreich die römische militärische Ordnung zusammen. Durch diesen Druck aus dem Osten wurde der gesamte Siedlungsraum verändert.

Verschiedenste germanische Stämme durchzogen kurzfristig den Raum Niederösterreichs.

 

 

*) Markommannen  („Männer der Mark“)
Germanenvolk, zog unter Marbod nach einer Niederlage durch Drusus 9 v.Chr. aus dem Land zwischen Donau und Main nach Böhmen; führend in Marbods Völkerbund. Ständige, erfolglose Kämpfe gegen die Römer, besonders im Großen Markomannenkrieg 166 - 100.

*) Quaden
Westgermanischer (sweb.) Stamm in Mähren, ursprünglich. im nördl. Maingebiet ansässig. Die Quaden gehörten zum Reich des Marbod, nahmen am Markomannenkrieg gegen die Römer teil und wurden in der 2. Hälfte des 4. Jhdts. von den Römern unterworfen. Teile der Quaden zogen mit den Wandalen nach Spanien. Der Rest schuf ein Reich in Nordungarn, das sich bis zum Abzug der Langobarden nach Italien (568 n.Chr.) hielt.

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