„Geschichtliches über Rosenburg“
nach den Aufzeichnungen
von OSR Ignaz Steininger
Inhaltsverzeichnis
nach „Österr. Kunsttopographie“, Band V, nach „Endl“<
Die Burg, ursprünglich Rosenberg genannt, war zunächst der Sitz eines Ministerialgeschlechtes, das sich nach Rosenburg benannte und als dessen erste bekannte Mitglieder ein Goczwin von Rosenberg 1175 und bald darauf Konrad von Rosenberg erscheinen.
Im Jahre 1229 verkauft ein Conrad von Rosenberg einen Hof zu Manpolds an das Stift Zwettl.
Ein Hartlieb de Rosenberch fungiert als Zeuge in einer Urkunde vom Jahre 1290, ausgestellt, mit welcher Wulfing von Stalek auf einige dem Stifte Altenburg gegebene Gülten zu Gunsten des genannten Stiftes verzichtet. Wulfings Urkunde wird von seinem Oheime, Stephan von Meissau und dessen Sohn Otto bezeugt, doch fehlen die Namen der Rosenberger, welche, falls sie damals noch Besitzer der Rosenburg gewesen wären, sicherlich als Zeugen oder Siegler fungiert hätten.
Die Burg dürfte somit schon damals in anderen Händen gewesen sein, vielleicht in denen der Geschlechter von Stalek oder Ekartsau, wenn nicht sogar auf kurze Zeit im Besitze der Meissauer, die ja damals fast die ganze Horner Gegend besaßen. (nach Endl)
Um die erste Hälfte des XIV. Jahrhunderts dürfte das Geschlecht der Rosenberger ausgestorben sein und die Stolck sind an ihre Stelle getreten.
1433 trat Jörg der Grünpeckh Rosenberg dem Herzog Albrecht von Österreich ab.
1467 gehörte es dem Johann von Winden.
1478 kam die Reste von den Neydeck durch Verkauf an Kaspar v. Roggendorf. Unter diesem tapferen Ritter wurde die Rosenburg für viele eine Zufluchtsstätte.
Kaspar von Roggendorf erweiterte die Burg und erbaute die Kapelle, die wahrscheinlich 1484 geweiht wurde (Wappen der „Roggendorfer“ im Vorraum zum heutigen Bibliotheksaal).
Im selben Jahr (1484) flüchtete der Abt von Altenburg seine Sachen nach Rosenburg, das offenbar schon damals stark befestigt war.
1487 verkauft Kaspar von Roggendorf Rosenberg an Jakob und Christoph Grabner; die späteren Mitglieder dieser Familie waren Stützpunkte der protestantischen Bewegung.
Der von Leopold Grabner 1555 berufene Prädikant Dr. Christoph Reuter gab 1562 in Regensburg eine „Bekanntniss und Rechenschafft“ der Lehre heraus, worin er erzählt, wie seine Herren alle Bilder und Gemälde aus den Schloßkirchen entfernt haben. Auch andere Prädikanten sind in Verbindung mit den Grabnern. In einer Schrift eines von ihnen, Gabriel Dürnbachers, von 1569 kommt die Namensform ROSENBURG zum ersten Male vor. Leopold Grabner starb 1583.
Ihm folgte sein Sohn Sebastian Grabner. Dieser (nach Endl) rettete die altersgraue Burg vor dem Verfalle.
Er erneuerte 1593 bis 1597 fast alles, nur die Mauern gegen den Kamp blieben bestehen. Schmucke Türme mit Galerien und spitzen oder gesattelten Dächern wuchsen auf dem steilen Fels empor. Daran schlossen sich lange Fronten, welche zwei Höfe bildeten. (Nach Kunsttopographie vergrößerte Grabner die Burg durch einen stattlichen Zubau „mit einem zweiten Hof“ - mittlerer Hof - .) Auch ein „Rosengärtlein“ wurde aus dem harten Boden gezaubert, um dem Namen der Burg seine ursprüngliche Bedeutung zurückzugeben und zugleich ein lauschiges Plätzchen für die Burgherrin Johanna (eine geborene Freiin von Pollheim und Wartenberg) zu schaffen. Sebastian Grabner lebte fast beständig auf der Rosenburg.
Als Sebastian Grabner jedoch nach dem Tode seiner Frau das Schloß 1604 an Freiherrn Hans Jörgen verkaufte, hatte es laut Anschlag neun schöne, hohe wohlgeputzte, mit Blech gedeckte Türme, eine schöne, wohlgebaute Kapelle, einen großen, langen gewölbten Saal mit 24 Fenstern, eine gleich lange Tafelstube, zwei Küchen, vier gewölbte Keller, zwei große Pferdeställe, eine Schmiede, einen großen Schöpfbrunnen und eine in den Fels gehauene Zisterne zur Aufbewahrung von Fischen, ein Brauhaus, zwei Lustgarten im Schlosse und vor dem Tor mit Wildbad und Wasserwerk, was alles gegen 50.000 fl. (Gulden) Baukosten verursacht habe.
Auch die nächsten Besitzer, die Jörger, waren eifrige Anhänger der protestantischen Partei, die in Rosenburg auch Versammlungen abhielt. Damit wird die am Gewölbe eines Saales angebrachte Rose als angebliches Zeichen für die Geheimhaltung der Beratungen in Zusammenhang gebracht.
1610 verkaufte Georg Wilhelm von Jörger Rosenburg an die evangelischen niederösterreichischen Stände der Herren und Ritter und diese 1611 an Kardinal Franz Fürsten von Dietrichstein, Bischof von Olmütz.
Schon 1614 wechselte die Burg wieder den Besitzer und kam an Freiherrn Vinzenz Muschinger von Gumpendorf. Dieser ließ den Turnierhof, der vorher als äußerster Burgteil mit einer Befestigungsmauer mit Whertürmen und Whergängen bewehrt war, umgestalten und ihn mit einer Mauer, fünf Türmen und den Galerien, welche heute noch 45 Arkaden und Bogengänge zeigen, umgeben. Der Name „Turnierhof“ blieb.
1619 lieferte Muschinger dem Kaiser Waffen, weshalb der böhmische Oberst Georg Andrä von Hofkirchen Rosenburg erstürmte. Die protestantischen und die kaiserlichen Soldaten richteten bei dieser Gelegenheit ungeheuerlichen Schaden in Rosenburg an. Auf dieses Ereignis bezieht sich die Inschrift auf der Denksäule im Garten, die den Tod von 300 Personen (Männer, Frauen und Kinder) meldet (eigenes Blatt).
Um jene Zeit dürfte auch die bekannte Ballade, vom Tode des unschuldigen Knaben entstanden sein, die bereits 1659 weit verbreitet war.
1628 kam Rosenburg durch Erbschaft an Peter Ernst Freiherrn von Mollart, einem Schwiegersohn Muschingers. Nach den Zerstörungen ließ von Mollart die Burg wieder herrichten und den Turnierhof in neuem Glanz erstehen.
Am 1. November 1628 schließt dieser und der andere Schwiegersohn Muschingers Siegmund Ferdinand Kurz von Senftenau mit Meister Kaspar Leuschering einen Kontrakt, wonach dieser für Anfertigung eines Tabernakels aus Birnbaumholz mit Ebenholzbeizung und Bildern freie Verpflegung und 110 fl erhalten sollte.
Am 6. August 1659 ging Rosenburg durch Verkauf in den Besitz des Freiherrn Joachim von Windhag über, der die vernachlässigte Burg (auch die Schweden hatten sie besetzt und geplündert) mit ihren dreizehn Türmen ganz ausbauen und reparieren ließ und 12.000 fl. darauf verwendete. Die Säle wurden reich verziert. Die Kapelle erhielt damals einen Altar mit dem Bilde Maria Krönung, eine schöne Kanzel und Gemälde Gott Vaters, Christi, der Taube des Hl. Geistes und der Engel am Gewölbe. Die Brüstungen der beiden Oratorien waren schon damals wie noch heute mit Tafelbildern von Heiligen geziert. Besonders wird in der „Topographie Windhagiana“ der Turnierhof hervorgehoben und die Verzierung der ihn an drei Seiten umfangenden Galerie beschrieben (Siehe Turnierhof). Auch der große Lustgarten und das herrliche Wildbädl „Nach Arth des Padner Baades“, an dessen Decke die Geschichte der Susanna gemalt war, ist genau beschrieben und abgebildet.
Am 21. Mai 1678 starb Graf Windhag und die Testamentsvollstrecker verkauften die Rosenburg dem Grafen Ferdinand Mac Sprinzenstein. Dieser starb schon im folgenden Jahre und die Rosenburg ging durch seine Tochter Regina an Grafen Leopold Karl von Hoyos über, bei dessen Familie das Schloß fortan verblieb.
Nun nicht mehr bewohnt, büßte die schöne Rosenburg immer mehr von ihrem ehemaligen Glanze ein, die schönen Räume des Turnierhofes verfielen, die Malereien erblaßten, die Statuen verwitterten. Nicht besser begann es im Innern auszusehen.
1809, nach anderen Berichten 1812, vernichtete ein Brand den größten Teil des Schlosses. Die Burg erhielt ein Notdach und blieb lange in ruinenhaftem Zustand, wodurch Baulichkeiten und Einrichtung sehr litten und manches Stück (wie z.B. das Hochaltarbild der Kapelle) gestohlen wurden.
1859 begann Graf Ernst Hoyos-Sprinzenstein die allmähliche Herstellung der Burg, wobei durch Aufstellung von Möbeln in entsprechenden Stilformen die Schaffung historischer oder malerischer Interieurs angestrebt wurde. Die Restaurierung, die den historischen Charakter der Burg nicht unwesentlich alteriert hat, wurde vor der völligen Durchführung abgebrochen
Nachsatz:
Jahr für Jahr besuchen Tausende die Burg. Die gesamte Burganlage kann zwischen 1. April und 1. November täglich besichtigt werden. Die Burg birgt ja neben vielen Sehenswürdigkeiten auch eine schöne Waffensammlung und eine äußerst interessante prähistorische Sammlung des Forschers Engelshofen (Reichsritter Ponz von Engelshofen, Schloß Stockern, + 1866), geordnet und aufgestellt von Dr. Anton Hrodegh.
Vom Söller (Altane) der Burg bietet sich dem Besucher ein einzigartiger Blick in die Umgebung und auf den im Tal liegenden Ort.
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Das Gebiet um Rosenburg wird schon vor mehr als 1100 Jahren genannt:
Nicht weit von jener Stelle, an der sich der Kamp nach Süden wendet, befand sich der „Kamphof“. Dieser germanische Edelsitz (wahrscheinlich auf dem „Parapluiberg“ gelegen) gehörte dem Geschlecht der Geringer und war ein „Burgartiger Holzbau mit Stall und Hof, den Hag und Wall und Graben befestigten“.
„Das Geschlecht der Geringer war uralt und schon lange im Besitze des Kamphofes mit all seinen Äckern, Wiesen und Wäldern. Die Geringer waren als Markomanen zur Zeit Marbods von Norden her ins Land gekommen, hatten gegen die Römer und Hunnen gekämpft und sich in all den Stürmen der Völkerwanderung erhalten“ (Nach J. F. John).
Ende des 8. Jahrhunderts drangen die Awaren kampaufwärts auch bis zum Kamphofe vor. Sie belagerten die Burg Hanno Geringers und zerstörten sie. Der Sohn fiel im Kampfe, die Tochter wurde als Sklavin fortgeführt.
(Nach John: „Hanno hatte in der Abwehr gegen sie den Sohn verloren, die Tochter war zur Sklavin gemacht, die Ställe seines Hofes waren ihres Viehstandes beraubt worden. Eine Brandstätte bezeichnete die Stelle, wo die Burg der Geringer gestanden war.“)
Der Geringer selbst entkam mit einer Anzahl Krieger. Sein weiteres Leben gehörte der Rache. Er warb Krieger und führte einen ständigen Kampf gegen die Zerstörer seines Glückes. Wo es nur ging, lauerte er den Awaren auf und fiel dann vernichtend über sie her.
Als nun der Frankenkaiser Karl der Große zum Kampf gegen dieses Räubervolk herzog, schloß sich ihm der alte Hanno an. Da er die Gegend kannte, konnte er als wegkundiger Führer gute Dienste leisten und mit seiner Hilfe wurden auch die Awarenringe auf dem Ybbsfelde erobert.
(Nach John: „Ihm war es zu danken, daß die Awaren auf dem Ybbsfelde zur Hälfte in die Donau gedrängt wurden, in der die meisten ertranken.“)
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(nach Schweickhart)
„Zwölf zerstreut liegende Häuser mit einem herrschaftlichen Schlosse und eine eigene Herrschaft zugleich, wovon Horn die nächste Poststation ist.
Zu Pfarre und Schule gehören dieselben nach Gars. Landgericht, Orts,- Grund- und Conscriptionsobrigkeit ist die Horner Herrschaft und die von Rosenburg, der Werbbezirk ist dem Linien-Infanterie-Regiment Nr. 49 einverleibt.
In 16 Familien leben 37 männliche, 39 weibliche Personen und 5 schulfähige Kinder. Der Viehbestand besteht aus 10 Pferden, 2 Ochsen, 21 Kühen, 800 Schafen (darunter sind die herrschaftlichen verstanden) 3 Ziegen und 20 Schweinen.
Die Einwohner sind Bauern mit geringer Grundbestiftung, welche 2 Ganz- und 1 Dreiviertellehen, dann 6 Kleinhäuser umfaßt. Sie treiben den Ackerbau, wozu die Gründe meistens steinig sind, die aber reine Körnerfrucht liefern. Die vorzüglichsten Felderzeugnisse sind Korn, Hafer, Wicken, Kartoffel und Kraut, auch wird in den Gegenden am Kamp türkischer Weizen (Mais, Kukuruz) gebaut. Die Viehzucht bei den Untertanen ist unbedeutend und wird ohne Anwendung der Stallfütterung betrieben, die Herrschaft unterhält hier eine ansehnliche Schäferei. Obst gibt es hier wenig, die ansehnlichsten Gattungen desselben sind Zwetschken, Äpfel und Birnen.
Von Industrialunternehmungen müssen wir vor allem die Papiermühle des Herrn Ignaz Lammer bemerken, die wenngleich sie nicht unter die großen gerechnet werden kann, doch in sehr guten und blühenden Zustand sich befindet. Dieselbe brannte 1812 ganz ab, nachdem sie erst wenige Jahre vorher durch das Wasser zerstört worden war. In selber befindet sich auch eine Mahlmühle, welche jedoch nur für den Hausbedarf bestimmt ist. Von den hier bestehenden 2 Mahlmühlen, wovon jede mit einem Sägewerk versehen ist, heißt die eine Pruckmühle, die andere die Weinstablmühle. Bei letzterer befindet sich ein Ziegelofen, der jedoch nur das zum eigenen Bedarf nötige Material erzeugt. Beide Mühlen, so wie die hier noch weiters vorhandene Tuchwalke werden von dem großen Kampflusse getrieben. An diesem Flusse ist eine der Herrschaft angehörige Holzschwemme errichtet, zu welcher das Holz aus dem Hornerwalde im Frühjahr bei anhaltend höherem Wasserstand gebracht wird, und wovon in Rosenburg der Rechen und Holzniederlage ist.
Das Schloß, von welchem nachstehend ausführlich gesprochen wird, liegt auf einem Felsen am rechten Ufer des Kampflusses und wird von einem Jäger bewohnt. Außer dem sogenannten Turnierplatz desselben stehen der Schafhof, die Scheunen, die Wohnungen des Wirtschaftspflegers und des Schafmeisters. Der Ort selbst, der aus zerstreuten Häusern besteht, befindet sich am linken Ufer dieses Flusses im sogenannten Kamptale.
Der Kamp wird hier von beiden Seiten von ziemlich hohen, mit Waldungen bewachsenen Bergen eingeschlossen. Die dem Orte zunächst liegenden Ortschaften sind: Altenburg, Burgerwiesen, Mühlfeld, Kamegg, Stalleck, Etzmannsdorf, Wanzenau und Wolfshof.
Die Umgebung wird durch das Kamptal gebildet, das sehr viel ansehnliches enthält. Dieses Tal gewährt zwar keine weite Aussicht, da aber der Fluß, von welchem es den Namen führt, vielfältige Krümmungen hat und sich in sehr kurzen Strecken bald eine Mühle, bald ein kleines Dörfchen, bald Ruinen ehemaliger Vesten und Burgen dem Wanderer entgegenstellen, so bleibt die Aufmerksamkeit und Schaulust für diese romantische Gegen ständig gefesselt.
Das Klima im Orte ist mild, das Wasser gut, hingegen herrscht auf der Anhöhe des Schlosses eine etwas rauhere Luft.
Die Jagd gehört der Herrschaft, Hasen, Rehe und zu Zeiten auch Füchse liefernd.“
Zu vorstehender Abhandlung aus dem Jahre 1839:
Die genannte Pruckmühle ist die ehemalige „Pruck-Stein- oder Mittermühle“ seit mehr als 100 Jahren nun ein Bauernhaus und allgemein „Hauerhaus“ bezeichnet - erscheint in einer alten Aufzeichnung als „Mühle mit 5 Mahlgängen und hatten alle Mahlgänge eine absonderliche Saag“. Nach einem „Urbar über die Herrschaft Roßenberg anno 1659“ schon als „Öde Mühl“ benannt.
Die Weinstablmühle, schon frühzeitig in verschiedenen Aufzeichnungen genannt, ist die einstige „Schulhof- oder Rechbergermühle“ (heutige Mantlermühle), die 1840 im Besitze einer Barbara Weinstabl war. Mühle nach einer alten Urkunde auf 6 Gäng und einer Saag“ gerichtet.
Rosenburg hatte bis zum Jahre 1892 nur 15 Häuser. Diese, zum Teil in Gruppen um die Burg oder um eine Mühle gelagert, seien nun nach Hausnummern und nach den ehemaligen Besitzern angeführt.
1 |
Burg |
Besitz der Herrschaft Horn |
2 |
Burg |
Wirtschaftsgebäude und Forsthaus |
3 |
Templhaus |
abgetragen, Nr. 3 erhielt hernach das Bahnhofsgebäude |
4 |
Templhaus |
abgetragen, Nr. 4 erhielt hernach das Bahnwärterhaus |
5 |
Sparholzmühle |
bis 1880 Papiermühle |
6 |
Voglhuber |
nächst der Oberen Hofmühle |
7 |
Nikodem -„Tuchwalk“ |
1920 abgetragen, Nr. 7 erhielt hernach das Wohnhaus gegenüber Sparholzmühle, „Zaingrub 35“ |
8 |
Obere Hofmühle od. Tuenmühle |
heute Sparholzbesitz |
9 |
Nikodem-Wohnhaus |
heute Ernsthaus, Ernst-Erben |
10 |
Hauerhaus |
einstige Pruck-Stein- oder Mittermühle; im Besitz der Mantler Mühle |
11 |
Lehr |
Wertl-Gasthaus, Aichinger Gasthaus |
12 |
Mantler-Mühle |
frühere Schulhofmühle oder Rechbergermühle, auch Weinstablmühle genannt |
13 |
Steidl |
Kantine bei Bau der Straße nach Altenburg, dann Gasthaus - nun Gasthaus Tauchner |
14 |
Dr. Dechant |
heute Sparholzbesitz – Postamtsgebäude |
15 |
Apotheker Zumpfe |
Krems, hernach Besitzer Rochefort, heute Alois Gräf |
Die 1892 errichtete Schule erhielt Hausnummer 16. Nach dem Bahnbau 1888/1889 wählten viele Wiener Rosenburg zum Sommeraufenthalt, zahlreiche Villen wurden erbaut und rasch vergrößerte sich der Ort.
1952 zählt Rosenburg 90 Häuser
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Ein Ritter der Rosenburg, so erzählt man sich, wurde von vielen Feinden bedrängt. Sie belagerten die feste Burg, konnten sie jedoch nicht einnehmen. Deshalb gaben sie die Belagerung auf und suchten den Ritter bei einem seiner Spazierritte in die Umgebung festzunehmen. Von diesem Plane unterrichtet, wußte der Ritter seine Feinde geschickt zu täuschen. Es ließ seinem Pferde die Hufeisen verkehrt befestigen. Wenn er nun vom Schlosse wegritt, mußten die Feinde aus den Spuren schließen, er sei bereits heimgekehrt, und entfernten sich.
Das Geheimnis wurde jedoch verraten. Kaum hatte nun der Ritter eines Tages die Burg verlassen, so stürmten die Feinde von allen Seiten heran. Er machte sofort kehrt und flüchtete in die Burg. Aber schon waren ihm die zahlreichen Verfolger auf dem Fuße und bevor es dem Torwart gelang, die Zugbrücke aufzuziehen, waren auch diese schon in größerer Anzahl im Schlosse. Der Ritter, der den Tod der Gefangenschaft vorzog, stürmte hoch zu Roß durch die Hofräume und stürzte sich samt seinem mutigen Pferde vom Söller der Burg in die ungeheure Tiefe hinab, wo er zerschmettert liegenblieb. *)
(aus: „Horner Gau in Geschichte und Sage“ - Forscher und Schriftsteller Franz Kießling)
*) Ein noch sichtbares „weißes Kreuz“ an der Schmalseite der großen Altane soll - der Sage nach - jene Absprungstelle kennzeichnen.
(siehe auch Sage: „Schimmelsprung bei Thunau“)
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Das Wasser des Kamps als Antriebskraft benützend, entstanden entlang dieses Flusses schon in der ersten Zeit der Besiedelung zahlreiche Mühlen (Sägemühlen u.a.). So gab es in unserem Gebiete, angefangen vom „Umlauf“ des Kampes beim heutigen E-Werk bis Stallegg hinunter einst 6 Mühlen.
Von diesen ist heute nur noch die Mantlermühle in Betrieb, die unter ihrem Besitzer Mantler zur Großmühle ausgebaut wurde.
Die Hagenmühle (im Amte Stallegg, heute Sparholzhaus Stallegg Nr. 1), die zwar 1604 noch betrieben wurde, war schon 1659 verödet.
Die ehemalige Rauschermühle (beim E-Werk) und die einstige Pruckmühle (=Stein- oder Mittermühle; jetzt Hauerhaus Nr. 10) haben schon lange ihren Mühlencharakter verloren und dienen heute Wohnzwecken.
Die Obere Hofmühle oder Tuenmühle nächst der Kampbrücke, über die die Straße zur Rosenburg führt, wurde im Herbst 1950 von der Firma Sparholz angekauft und in der Folge der Mühlentrakt zu einem großen Getreidesilo umgebaut.
Die Sparholzmühle wurde 1981 zur Gänze abgebrochen.
Die einst in unserem Gebiete der Reihe von „Umlauf“ kampabwärts gelegenen Mühlen waren somit folgende:
1. Die Rauschermühle |
beim E-Werk |
2. Die Obere Hofmühle od. Tuenmühle |
heute Haus Nr. 8 |
3. Die Pruck-Stein- oder Mittermühle |
Hauerhaus |
4. Die heutige Mantlermühle |
früher Schulhof- oder Rechbergermühle, auch Weinstablmühle genannt |
5. Die Sparholzmühle |
früher Untere Hofmühle oder Pfistermühle genannt, bis 1880 auch Papiermühle (abgebrochen) |
6. Die Hagenmühle |
heute Stallegg Nr. 1 |
5.1 Die Rauschermühle
Die noch heute allgemein Rauschermühle genannte ehemalige Hofmühle am Ende des Umlaufes beim E-Werk ist seit 1907 außer Betrieb. In diesem Jahre wurde sie vom damaligen Müllermeister Rauscher dem E-Werk verkauft und dann für Wohnzwecke umgebaut wurde. Das Gebäude liegt eigentlich im Gemeindegebiet von Altenburg.
Nach „Band V der Kunsttopographie von Niederösterreich“:
„Die Rauschermühle ist ein sehr malerisches, am Umlauf des Kamps gelegenes Gehöft. Sie hat ein langes Hauptgebäude mit 2 im rechten Winkel daran stoßenden Nebenflügeln. Im Eingangsflügel sind rechteckige, gerahmte Fenster und ein gequadertes rundbogiges Hauptportal. Die Durchfahrt ist tonnengewölbt. Über dem Portal ist eine lange Inschrift angebracht des Inhalts, daß Thomas Zienner, Abt von Altenburg, 1613 die Mühle gekauft, von Grund auf neu umgebaut und dem Kloster einverleibt habe.“
Nachstehend sei nun diese Inschrift angeführt:
"anno domini mdcxiii hat DER HOCHWVRDIG
IN GOTT GEISTLICH ANDECHIG UND EDLE HERR
THOMAS ZIENNER ABBT DES WVRDIGEN
CLOSTER ALTENBVRG: PROTHONOTARIVS APLICVS
COMES PALANTINS: IHR FVRST DR HERRN LEOPOLDI
ERZHERZOGEN ZV OESTERREICH BISCHOFEN ZV STRASBVRG
VND PASSAV RATH VND DAMALN
AINER LÖBLICHEN NIDER ÖSTERREICHISCHEN
LANDSCHAFT GEWESTER VERORDNETER DIESE
MVLL VON SEINER VERDIENTEN ANBTS
BESOLDVNG VND VEREHRVNG ERKAVFT VND
VON GRVND AVF NEV ERBAVET VND DIESELBE
SAMBT DER NEVAVFGERICHTEN MAYRSCHAFT
VND ALLEN DERZVE GEHÖRIGEN
GRVNDEN ACKERN VND GEHVLZEN ZV
GEMELTEM CLOSTER ALTENBVRG SEINER
SO WOLL AVCH SEINER GANZEN FREVND-
SCHAFT IN EWIGKAIT IM BESTEN DARBEY
ZV GEDENCKEN INCOPORORT VND EINVERLEIBT.“
5.2 Tuen- oder Obere Hofmühle (Flößerei)
(heute Haus Nr. 8 - Sparholzsilo)
Die Tuenmühle nächst der heutigen Kampbrücke wird als eine zur Herrschaft gehörige Hofmühle mit 5 Gängen und einer „Saag“ genannt. Die Herren der Rosenburg waren stets auch die Besitzer dieser Mühle und mit der Burg gehörte sie somit bis in die jüngste Zeit (Herbst 1950) zur Herrschaft Hoyos, Horn.
Bis 1929 als Mühle in Betrieb stehend, sind als Müllermeister (Pächter der Mühle) am Ausgang des 19. Jhdts. und in weiterer Folge zu nennen:
|
- |
1885 |
Müllermeister Walter |
1885 |
- |
1920 |
Müllermeister Rudolf Müller (bzw. seine Frau) |
1921 |
- |
1927 |
Müllermeister Julius Strasser |
1928 |
- |
1929 |
Müllermeister Karl Erlinger |
Im Jahre 1933 an die Firma Schmidberger, Wien, verpachtet, steht der für Mahlzwecke schon gänzlich unbrauchbare Mühlentrakt (auch das unterschlächtige Wasserrad war arg beschädigt und unbenutzbar - wurde gerichtet) und als „Kunstharzfabrik“ in Verwendung und werden daselbst die verschiedensten Erzeugnisse aus Kunstharz hergestellt (Trinkbecher, Eierbecher, Serviertassen, Semmelkörbchen, Schalter für elektrische Lichtleitungen, Steckdosen, u.a.)
Wieder aber während des Krieges 1939 - 1945 als solche stillgelegt, kaufte sie im Herbst 1950 die Besitzerin der Sparholzmühle an und ließ an Stelle des ehemaligen Mühlentraktes einen großen Getreidesilo errichten. Die dazugehörige Wohnung ist wie schon unter dem früheren Besitzer Hoyos vom Pächter der zur Mühle gehörigen Landwirtschaft bewohnt.
Vor der heute gänzlich zerstörten Wehr, ca. 20 m kampaufwärts konnte, einst schräg zur Wehr der „Rechen“ aufgestellt werden (die Stelle ist im Kamp noch zu sehen), der das auf dem Kamp geflößte Holz auffing und von dem es dann in einem eigenen Gerinne bis zum „Scheitergarten“ (Acker und Wiese gegenüber Haus Nr. 28 - Weidinger) geschwemmt wurde (letztmalige Flößerei 1907).
Vom Mühlengraben („Mühlschuß“) führte ein eigener Wasserkanal zur einstigen „Tuchwaltl“ (Haus Nr. 7 - Nikodem) mit eigenem Wasserrad.
5.3 Pruck-, Stein- bzw. Mittermühle
(heute „Hauerhaus“, Nr. 10)
Die Pruckmühle (in einem „Urbar über die Herrschaft Roßenberg anno 1659“ schon auch als Oede Mühl bezeichnet) erscheint in einer anderen Aufzeichnung als Mühle mit 5 Mahlgängen und hatten alle Mahlgänge eine absonderliche „Saag“.
Diese Mühle, zu der auch eine Landwirtschaft gehörte, erscheint schon vor ungefähr 100 Jahren als Bauernhaus und wird nach einem seinerzeitigen Besitzer allgemein als „Hauerhaus“ bezeichnet (Rosenburg Nr. 10).
Vom Mühlenbesitzer Kommerzialrat Johann Mantler nach dem ersten Weltkrieg angekauft, ist diese einstige Mühle nur noch Wohnhaus mit 4 Wohnungen für Angestellte und Arbeiter der Mantlermühle.
Erwähnt sei hier auch, daß gleich oberhalb dieser ehemaligen Mühle einst ein Steg über den Kamp zu den am anderen, also am rechten Kampufer gelegenen „Templhäusern“ (einst Haus Nr. 3 und 4) geführt hat.
Dies war einmal ein Verbindungsweg von der Burg und von Etzmannsdorf sowie auch von anderen Orten nach Horn und er stammt aus der Zeit, als auch St. Leonhard noch zur Bezirkshauptmannschaft Horn gehört hat.
Der Steg wurde noch Ende des vorigen Jahrhunderts von einem Eisstoß zerstört und mitgerissen. Er wurde aber nicht mehr erneuert, da inzwischen die „Templhäuser“ wegen Baufälligkeit abgetragen und die Herrschaft Horn einen anderen Steg über den Kamp nächst der Eisenbahnbrücke hatte errichten lassen.
5.4 Mantlermühle
(ehemalige Schulhof- oder Rechbergermühle, auch Weinstablmühle)
Diese ehemalige Schulhofmühle wird in verschiedenen Aufzeichnungen schon frühzeitig genannt und war zeitweilig zur Herrschaft Horn gehörig, auf 6 Gäng und einer „Saag“ gerichtet. Die Besitzer der Burg waren zu Zeiten auch die Grundherren über diese Mühle, denen die Müllermeister Robot und Zehent zu leisten hatten. (Siehe angeschlossene Abhandlung III.)
Ursprünglich mag sie wohl Schulhofmühle geheißen haben. Ob sich diese Benennung von einem ehemaligen Besitzer namens Schulhof ableitet, ist aus den zur Verfügung stehenden Aufzeichnungen nicht ersichtlich.
Aus der Zeit vor dem 16. Jahrhundert sind derzeit keine Aufzeichnungen über die Geschicke dieser Mühle bekannt.
Wohl sind uns ab 1600 manche Namen von Besitzern wie auch von einstigen Müllermeistern auf diese Mühle überliefert, doch kommt ihre rechtliche Stellung nicht klar zum Ausdruck.
So erscheinen in den folgenden Zeitläufen nun in Urkunden folgende Namen auf, die hier in chronologischer Reihe aufgezeichnet seien:
So wird am Ausgang des 16. Jhdts. als Besitzer dieser Mühle ein Hans Winkelhofer genannt, der sie dann um 2100 fl. an Herrn von Lichtenstein (Besitzer bis 1607) verkaufte.
Zur selben Zeit scheint ein Müllermeister Michel auf.
Lichtenstein vermachte nun diese Mühle am 30.12.1607 dem Stifte Altenburg. Darob brechen Erbstreitigkeiten aus während der die Mühle zum Teil verödet und großen Wasserschaden erlitt.
Nun kaufte sie vom Stift Altenburg Albrecht Rechberger an, der nun bis 1609 im Besitze der Mühle war.
Wahrscheinlich in Folge des Ausgangs der Erbstreitigkeiten fiel sie der Herrschaft Gars zu mit Freiherr von Teufl, dem auch die Dörfer Wanzenau und Wolfshofen zu eigen waren. Doch wurden wegen Rebellion dieses Inhabers die 3 Besitztümer 1620 von Landesfürsten eingezogen.
Hierauf erscheint für kurz Otto Heinrich von Dietrichstein auf, worauf Vinzenz Muschinger von Gumpendorf (Herr auf der Rosenburg) am 24.5.1621 die vorgenannten Dörfer Wanzenau und Wolfshofen und die zu diesem gehörige Rechbergermühle angekauft hat, auf welche letzterer nun als Müllermeister „Conrath“ Lesner 1638 aufscheint (Marterl vor der Mantlermühle)
Nun fehlen für zwei Jahrhunderte derzeit Aufzeichnungen über die Mühle und deren Besitzer.
Erst 1840 erscheint wieder als Besitzerin Barbara Weinstabl, die diese Mühle am 20.10.1840 an Ignaz und Anna Winkelmüller (Besitzer bis 17.2.1853) verkauft und sich darauf das Ausnahmerecht behält.
Das Ausnahmerecht wird auch von den späteren Käufern Ignaz und Theresia Kittinger (Besitzer bis 31.5.1876) laut Kaufvertrag vom 17.2.1853 übernommen.
Unter Punkt 6 dieses Kaufvertrages, in dem die Mühle wieder einmal als „Rechberger-Mühle“ bezeichnet ist, übernehmen die Käufer (Kittinger von Winkelmüller) „die auf dem Hause 12 bisher jedoch ohne Pfandrecht für Barbara Weinstabl aus dem Übergangsvertrage vom 20. Oktober 1840 haftende Ausnahme, bestehend in der Wohnung im sogenannten „Extrastöckl“ u.s.w.!“
Die nächsten Besitzer sind dann:
Johann Mantler d.Ä. und Theresia (geb. Kittinger) vom 31.5.1876 bis 23.3.1905 (Großeltern der derzeitigen Besitzer)
Johann Mantler d. J. und Anna (geb. Polsterer) vom 23.3.1905 (siehe diesbezügliches Kapitel aus der Schulchronik) und deren Söhne Alfred Mantler und Herbert Mantler ab 1944.
Diese Mühle („erste Rosenburger Walzmühle Joh. Mantler“) wurde unter den Besitzern Johann Mantler d. Ä. und KR Johann Mantler d. J. stark vergrößert, immer mehr und mehr ausgebaut und modernisiert und im Laufe der letzten 8 Jahrzehnte zu einer Großmühle mit 40 Tonnen Tagesvermahlung ausgebaut.
1925 vernichtete ein großer Brand den gesamten Mühlentrakt samt der ganzen Inneneinrichtung.
Ein am 29. Juli 1934 entstandener Brand konnte von der inzwischen gegründeten Ortsfeuerwehr noch bevor er sich zu einem Großbrand hatte entwickeln können, gelöscht werden.
1952 ließen die derzeitigen Besitzer einen Getreidesilo mit 1200 Tonnen Fassungsraum errichten.
An Besitzer bzw. Müllermeister der Mühle erinnern:
- An den Besitzer "Rechberger" der Name "Rechbergermühle"
- An den Müllermeister Lesner das vor der Mühleneinfahrt stehende "Lesner-Marterl"
- An den Besitzer Ignaz Kittinger der nach ihm benannte "Kittingerkogel"
- An den Besitzer Johann Mandler d.J. (Kommerzialrat Johann Mantler der "Johann Mantler Platz" um die heutige Kriegerdenkmalanlage.)
Anschließend sollen nun noch einige Aufzeichnungen als
"geschichtliche Beiträge“
zur ehemaligen „Schulhof- oder Rechberger-Mühle“ (Mantlermühle) angeführt werden.
I.
„Zufolge Testament vom 30.Dezember 1607 vermachte Ersamus Herr von Lichtenstein zu Cerneidt seine Mühle am Kamp bei Rosenburg gelegen, die Schulhofmühle genannt, um 1.000 fl dem Stifte Altenburg. Dagegen bedingt sich Herr von Lichtenstein aus, in der Kirche zu Altenburg, jedoch ohne aller Pracht, begraben zu werden, und daß das Stift dem Müllermeister Michel 1.000 fl bezahle, dieser aber die Mühle alsogleich zu räumen habe. Herr von Lichtenstein hatte diese Mühle von Hans Winkelhofer gekauft um 2.100 fl. Dieser Erbschaft wegen hatte Altenburg sowohl mit den Brüdern des Erblassers als mit Herrn Freiherrn Teufl, Besitzer der Herrschaft Gars, vielen Streit, wodurch es geschah, daß die Mühle zum Teil verödete und durch Wasser großen Schaden litt. Das Stift verkaufte sie dann an Albrecht Rechberger 1609 um 1.400 fl“.
Aus „Geschichtliche Darstellung der Gründung und Schicksale der Benediktiner des Stiftes St. Lambert zu Altenburg in NÖ (Seite 74) von Honorius Burger, Abt des Stiftes.
II.
Am 24. Mai 1621 kauft Vinzenz Muschinger auf Rosenberg die Dörfer Wanzenau und Wolfshofen, sowie die zu letzteren Amte (Wolfshof) gehörige Rechbergermühle um insgesamt 3.000 fl. diese drei Besitztümer hatten vorher zur Herrschaft Gars gehört, die 1620 wegen Rebellion des letzten Inhabers vom Landesfürsten einbezogen worden war.
Aus „Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt“ Band VIII. Seite 670.
III.
„Rechberger Mühl, vor dißem die Schuellhoff Mühl genant:“
Diese Mühlwerchstatt ist der Herrschaft Roßenberg mit aller Obeig- vnd Vndterthenigkeit vndterworffen, welche sonst auf sechs Gäng vnd einer Saag gerichtet ist, ligt gleich zwischen der Vndteren vnd der Oeden Mühl vnd ist ebenfahls in der Vizedombschen Einlag begriffen, allermassen dan auch dieselbe mit vorbenanten zweyen Ämbtern Wolffshofen und Wanzenaven zv Zeiten des Herrn Mvschiners zv dieser Herrschafft Roßenberg kheufflich gebracht wordten ist, gehört mit aller Obeigheit, Landtgericht, Freyheit vnd völligen Zehent dahin. Item seint auch 10 Joch Ackher, 10 Tagewerch wissen darzve gehörig und zwey Levthen, alß eine im Greybvchel vnd die andere in der weingart levthen genant. Vor disem hats Albrecht Rechberger gehabt, Jezo aber ist selbige avf Herrn Ott Heinrich von Dietrichstein Freyherrn khomben, welcher aber dem Grvndtburch wegen nit gemachter Richtigkeit, noch dat nit einverleibt wordten; davon ist man Jährlich zv dienen schuldig: Zv Michaelsi zween Gvlden sechs schilling, Landtstrür dery Gvlden. Die Robath mueß wie vor Alters hero neben denen andern Vndthanen fürnemblich aber die weiten Fvehern alß avf Wienn, Crembs, Meissav verrichtet oder darfvr jährlich zv Robath beraicht werdten 24 Gvlden. Landts Anlag: Wan avf die Frürstatt Ain Gvlden angeschlagen würdt, mueß von dißer Mühlwerchstatt geraicht werden Ain Gvlden vier schilling.
(Grvndtbvrch Vber die Herrschafft Roßenberg, verfertigt [vom damaligen Schloßbesitzer Ignaz Spindler] Anno 1659. Seite 80.)
5.5 Sparholzmühle
(ehemalige Untere Hofmühle oder Pfistermühle)
Diese ehemalige Untere Hofmühle oder Pfistermühle, später Papiermühle, war ursprünglich eine „Saag“ und dann erst eine Getreidemühle.
Im Besitze der Schloßherrschaft Rosenburg, hat Graf Windhag als Besitzer ab 1659 aus dieser Mühle in den Jahren bis 1670 eine ansehnliche Papier- und Pulvermühle, sowie eine Hammerschmiede - Eisenhammer - und eine Schleifmühle errichten lassen.
Als letzte Papiermühler auf der Papiermühle waren Josef und Eugenia Lammer bis 1875.
Hierauf kam die Papiermühle 1880 über die Sparkasse Waidhofen a. d. Thaya um den Betrag von 10.000 fl. in den Besitz des Johann Sparholz und wurde von diesem in eine Getreidemühle umgebaut. Im weiteren Verlaufe ist diese nun zu einer Großmühle ausgebaut worden und hat heute eine Tagesvermalung von 40 Tonnen Getreide.
Geschichtlicher Beitrag:
„Die seit 1670 bestehende Rosenburger Papiermühle entstand aus einer der unteren Mühlen der Herrschaft, die unter dem Namen Pfistermühle zum erstenmal in einem Urbar des Jahres 1659 beschrieben wird. Joan Ignatius Spindler, der dieses Urbar unterzeichnete, kaufte die Mühle 1657 von Katharina, Freiin von Mollart, der Tochter und Erbin des Freiherrn Vinzenz von Muschinger. Er bezeichnet diese Mühle als ererbte und mit aller Obrigkeit der Herrschaft Rosenburg zugehörig.
1659 kam sie mit der Burg in den Besitz des Grafen Windhag, der (wie schon oben angeführt) aus dieser Mühle in den Jahren bis 1670 eine ansehnliche Papier- und Pulvermühle sowie eine Hammerschmiede und eine Schleifmühle errichtet hat, welche später durch große Wassergüsse sehr beschädigt, jedoch aber durch genannten Graf mit einem Kostenaufwand von 12.000 fl wieder vollkommen in Stand gesetzt wurde.
Besitzer der „Pfister- bzw. Papiermühle“ waren:
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- |
1628 |
Freiherr Vinzenz von Muschinger |
1628 |
- |
1657 |
Maria-Katharina Freiin von Mollart |
1657 |
- |
1659 |
Johann Ignaz Spindler von Wildenstein |
1659 |
- |
1678 |
Joachim Graf von und zu Windhag (zu der „Topographia Windhagiana“, anno 1673 ein Bild des inneren Teiles der Papiermühle) |
1678 |
- |
1679 |
Ferdinand Maximilian Graf von Sprinzenstein |
1679 |
- |
1681 |
Maria Regina Gräfin von Sprinzenstein (1681 vermählt mit dem Folgenden [+1704]) |
1681 |
- |
1699 |
Graf Leopold Karl von Hoyos Unter diesem wird in folgenden Aufzeichnungen ein Papiermachermeister Georg Kloß genannt und zwar:
11.8.1685: Die Papiermühle brennt vollkommen ab. Der Papiermachermeister Georg Kloß schätzt den Wert der ihm gehörigen Papiere, (verbrannt) auf 1.285 fl 24 kr(euzer).
1686: Die Mühle wird von der Herrschaft wieder neu aufgebaut. Die Stände bewilligen für den Papiermacher und andere Abbrändler 1.088 fl.. 1692: Bestandbrief (auf 3 Jahre) zwischen dem Papiermacher Georg Kloß und der Herrschaft unter folgenden Bedingungen:
- Jährlich 130 fl an Geld und ½ Ballen Kanzleipapier (an die Herrschaft)
- Haftung des Bestandinhabers, für durch Nachlässigkeit entstandene Feuerschäden.
- Verpflichtung der Herrschaft, größere Reparaturen zu zahlen.
- Verpflichtung des Bestandinhabers, das Inventar im guten Zustand zu übergeben.
- Der Papiermacher erhält jährlich 12 Klafter Scheiterholz
- Vierteljährige Kündigung
Bestandsbriefe aus verschiedenen Jahren, Amtsberichte und einzelne Akten sind erhalten geblieben. Aus vorhandenen Rechnungen, Rechnungsbelegen, etc. lassen sich die Papierlieferungen an die Herrschaft in manchen Jahren feststellen.
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1699 |
- |
1702 |
Hans Antoni Graf von Hoyos (Seine Gerhaben führen die Geschäfte und verkaufen die Rosenburger Papiermühle um 245 fl.) |
1702 |
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Hans Matthias Purtscher |
1719 |
- |
1752 |
Friedrich Maria Danin |
1752 |
- |
1798 |
Anton und Karoline Danin |
1798 |
- |
1805 |
Johann Danin, Papiermachermeister
Dieser erwarb die Papiermühle (mit Holzschuppen) samt 24/8 Joch Wald von seiner Mutter Karoline |
1805 |
- |
1843 |
Ignaz und Franziska Lammer (Kaufpreis 14.000 öfl)
(Grabstein des Ignaz Lammer im Friedhof Gars an der Westmauer der Gertrudskirche) |
1845 |
- |
1875 |
Josef und Eugenia Lammer (Kaufpreis 15.000 öfl) |
1875 |
- |
1880 |
Sparkasse Waidhofen/Thaya |
1880 |
- |
1898 |
Johann und Katharina Sparholz
Johann Sparholz kauft die Papiermühle von der Sparkasse um10.000 fl. und läßt sie in eine Getreidemühle umbauen. |
1898 |
- |
1931 |
Josef und Karoline Sparholz |
1931 |
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Karoline und Charlotte Sparholz Charlotte Sparholz verkauft die Mühle mit Silo (Tuen-Mühle) |
1961 |
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Franz Schedlbauer |
1950 |
Die Besitzerin der Sparholzmühle Charlotte Sparholz kauft die einstige Obere Hofmühle (Tuenmühle) an und läßt an Stelle des ehemaligen Mühlentraktes einengroßen Getreidesilo errichten. |
10.7.1957 |
Es entstand in der Sparholzmühle ein verheerender Brand, der den gesamten Mühlentrakt mit allen Maschinen und der sonstigen Inneneinrichtung, wie auch riesige Mengen von Getreide und Mahlprodukten vernichtete (Geschätzter Schaden: ca. 15,000.000,-- Schilling). Danach wurde die Mühle wieder aufgebaut und auch wieder in Betrieb genommen. |
1961 |
Die Besitzerin Charlotte Sparholz verkauft den gesamten Mühlenkomplex der Sparholzmühle an den steirischen Mühlenbesitzer Franz Schedlbauer, der den Betrieb noch im selben Jahr einstellte. |
10.4.1981 |
Im Zuge des Ausbaues der Bundesstraße 34 wurde die Abbruchbewilligung für die Sparholzmühle erteilt. |
5.6 Hagenmühle
(Sparholzhaus Nr. 1 in Stallegg)
„Die Hagenmühle, nach Aufzeichnungen „im Amte Stallegg“ gelegen, stand 1684 noch in Betrieb, lag 1659 aber verödet da.“
Aus späteren Aufzeichnungen, besonders aus vorhandenen Trauungsurkunden, ist ersichtlich, daß obiges „verödet“ nur für die Zeit bis 1659 gelten konnte und daß die Mühle wieder ausgebaut worden war und 1685 auch wieder in Betrieb gestanden ist.
So wird 1685 ein Conrad Pfister, Müllermeister in Stallegg genannt, der am 25.2.1685 Christine Schreiner aus Gars heiratet (siehe „Pfistermühle, heutige Sparholzmühle).
Die Witwe nach diesem, Christine Pfister, heiratet dann am 11.6.1695 den Lorenz Khikkinger, der 1671 als Sohn des Müllermeisters und Richters Matthias Khikkinger in Schönberg geboren ward.
Deren Sohn Sebastian Kittinger (geb. 1702) ist Müllermeister in Stallegg und heiratet am 25.2.1724 Theresia Crosara aus Horn.
Deren Sohn wieder Lorenz Kittinger, geb. 1732 in Stallegg heiratet am 24.1.1769 die Müllerstochter Magdalena Tauchner aus Poigen und übernimmt die Mühle in Poigen.
Dessen Enkel Ignaz Kittinger kauft 1853 die ehemalige „Schulhof oder Rechbergermühle“, auch Weinstablmühle (nach Besitzerin Weinstabl genannt), als die heutige Mantler-Mühle (siehe Mantlermühle und Kittingerkogel).
Anmerkung:
Nach Angaben des vor einigen Jahren verstorbenen Ortsbesorgers von Stallegg, Herrn Franz Scherney, lagen bis 1945 in einer Truhe bei ihm verschiedene alte Schriften aufgewahrt, darunter auch ein Ansuchen des Müllermeisters Kittinger aus Stallegg an die Herrschaft Rosenburg um Bewilligung zur Errichtung eines Uferschutzdammes und um Beihilfe zu dessen Bau. Leider wurden diese Schriften 1945 verbrannt. Scherney konnte sich auch noch erinnern, wie der ehemalige „Mühlbach“ zugeschüttet wurde.
Nachtrag:
Nun besteht das Gebäude der ehemaligen „Hagenmühle“, das letztlich als Haus Nr. 1 von Stallegg samt Zubau (Haus Nr. 9) im Besitze der Sparholzmühle war, nicht mehr.
Die einstige Hagenmühle (Nr. 1) wie auch der dazugehörige Zubau (Nr. 9) wurden 1975 im Zuge des Ausbaues der Kamptalstraße abgetragen
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Vorbemerkungen
Das mit „Schraffen“ ungefähr bezeichnete Gebiet auf obiger Skizze war einst alles zum Besitztum der Mantler-Mühle gehörig. Wenn auch diese Skizze keinen Anspruch auf Genauigkeit in der Grenzzeichnung u.a. erheben kann, so ist daraus doch zu ersehen, daß bis ungefähr 1892 (Schulbau) auch einst die beiderseits der Ortsstraße liegenden Grundparzellen, die heute mit den darauf befindlichen Häusern und Gartenanlagen verschiedenen Besitzern gehören, Eigentum der Familie Mantler war. Der Großvater der heutigen Besitzer (Johann Mantler d. Ä.) hat, um eine Ausdehnung und ein rasches Aufstreben des seit der Erbauung der Kamptalbahn von vielen Wienern zum Sommeraufenthalt erwählten Ortes zu ermöglichen, all die Parzellen zu Baugründen um gering bemessene Beträge verkauft.
Das Marterl
Wie schon in der Abhandlung über die Mantler - Mühle angeführt ist, lebte auf dieser Mühle um 1638 der Müllermeister Konrad (Conraht) Lesner. An ihn erinnert das an der Ortsstraße vor der Einfahrt zur Mühle stehende Marterl. Wann und von wem es errichtet worden ist, darüber istnichts verzeichnet.
Doch stand es noch bis 1894 auf der Parzelle des heutigen „Winklerhauses“ (früher „Maurerhaus“, Haus Nr. 23) an der Einmündung der Garser Straße in die Ortsstraße. Als dann dieses Haus Nr. 23 im Jahre 1894 erbaut wurde, mußte das Marterl weichen und wurde an den
alten „Mühlweg“ (Weg von der Oberen Hofmühle zur heutigen Altenburger Straße) versetzt.
Um 1934 stürzte es um und zerfiel in mehrere Stücke. Da rettete es KR Johann Mantler (d. J.) vor gänzlichem Verfall und Vergessenheit, ließ es restaurieren und gab ihm 1935 ein würdiges Plätzchen.
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bis 5000 v.Chr. |
Schon in der Altsteinzeit ist das Gebiet von Rosenburg bewohnt. |
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~ 800 n.Chr. |
Der Sage nach ist der Kamphof ein germanischer Edelsitz des Geschlechts der Geringer. |
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1175 |
Coczwin von Rosenberg scheint als Besitzer der Rosenburg auf, bald darauf Conrad von Rosenberg. Es sind dies die ersten urkundlichen Erwähnungen der damals eher bescheidenen Burg. |
1229 |
Conrad von Rosenberg verkauft einen Hof zu Manpolds an das Stift Zwettl. |
1290 |
Hartlieb de Rosenberch ist Zeuge in einer im Kloster Altenburg ausgestellten Urkunde. |
1319-1354 |
Die Burg gehört den Rittern von Stallegg. |
1345 |
Im Schlosse Rosenberch wird eine Urkunde ausgestellt, mit welcher Wulfing von Stalek auf einige Gülten (Abgaben des Grundstückeigentümers an den Zinsherrn verzichtet. |
1. Hälfte
14. Jhdt. |
Das Geschlecht der Rosenberger stirbt aus. |
1433 |
Herzog Albrecht von Österreich übernimmt die Rosenburg von Jörg dem Grünpeck. |
1433 |
Die Burg fällt in die Hände der Hussiten. |
1467 |
Johann von Winden als Besitzer der Burg. |
1478 |
Kaspar von Rogendorf erwirbt die Rosenburg; die Anlage wird erweitert, die Kapelle im spätgotischen Stil erneuert. |
1486 |
Die Rogendorfer leisten Schutzzahlungen an die bis in das Waldviertel vorgedrungenen Soldaten des Ungarnkönigs Matthias Corvinus. |
1487 |
Christoph und Jakob Grabner kaufen die Rosenburg von den Rogendorfern. |
1555 |
Der Prädikant Dr. Christoph Reuter kommt auf die Rosenburg. Die Burg ist zu dieser Zeit ein Zentrum des Protestantismus. |
1569 |
Zum erstenmal scheint der Name „Rosenburg“ auf. |
1571-1576 |
Eine Druckerei stellt auf der Rosenburg protestantische Gottesdienstliteratur her. |
1593-1597 |
Sebastian Grabner erneuert die Burganlage im Renaissancestil; ein zweiter Hof wird angelegt. |
1604 |
Sebastian Grabner verkauft die Burg an Hans Jörger von Tollet. |
1607 |
Die Mantler-Mühle (damals Schulhofmühle genannt) wird erstmals erwähnt. |
1610 |
Die Rosenburg kommt an die evangelischen niederösterreichischen Stände. |
1611 |
Kardinal Franz Fürst von Dietrichstein, Bischof von Olmütz, ist Besitzer der Burg. |
1614 |
Die Rosenburg geht in den Besitz von Vinzenz Muschinger von Gumpendorf über; der Turnierhof wird angelegt. |
1620 |
Der böhmische Oberst Georg Andrä von Hofkirchner erstürmt die Burg und bringt sie in die Hände der Protestanten; 300 Männer, Frauen und Kinder finden dabei den Tod. |
1620 |
Kaiserliche Truppen erobern die Rosenburg zurück. |
1628 |
Durch Erbschaft kommt die Rosenburg an die Frau des Freiherrn Peter Ernst von Mollart, eine Tochter Vinzenz Muschinger. In der Folgezeit wird die Burg von den Schweden besetzt. |
1658 |
Johann Ignaz Spindler von Wildenstein besitzt die Rosenburg. |
1659 |
Joachim von und zu Windhag übernimmt die damals ziemlich vernachlässigte Burg. |
1659-1670 |
Die Pfister (Sparholz)-Mühle wird eine Papiermühle. |
1672 |
Kupferstich der Rosenburg in der „Topographia Archiducatus Austriae Inf.“ von Georg Matthäus Vischer. |
1673 |
Die dritte Ausgabe der „Topographia Windhagiana“ von Clemens Beuttler bringt ebenfalls einen Kupferstich der Rosenburg. |
1678 |
Der niederösterreichische Landmarschall Ferdinand Max Graf Sprinzenstein wird Besitzer der Rosenburg. |
1679 |
Nach seinem Tod kommt sie an seine Tochter Maria Regina. |
1681 |
Leopold Graf Hoyos heiratet Maria Regina Sprinzenstein - seither ist die Rosenburg im Besitz des gräflichen Hauses Hoyos. |
1702 |
Hans Graf Hoyos verkauft die Pfistermühle. |
1809 |
Ein Brand des Schlosses richtet großen Schaden an. |
1859 |
Ernst Graf Hoyos-Sprinzenstein renoviert das Schloß im historisierenden Stil. |
1875 |
Die Papiermühle in Rosenburg stellt ihren Betrieb ein. |
1876 |
Johann Mantler sen. übernimmt die Mantler - Mühle. |
1880 |
Johann Sparholz übernimmt die Sparholz - Mühle. |
1889 |
Die Kamptalbahn Hadersdorf - Sigmundsherberg nimmt ihren Betrieb auf. |
1892 |
Der Turm der Rosenburg wird von einem Blitzschlag getroffen und brennt aus. |
1892 |
Eröffnung der Volksschule Rosenburg. |
1893 |
Gründung der Hotelgesellschaft Rosenburg. |
1894 |
Das Hotel Rosenburg nimmt die ersten Gäste auf. |
1895 |
Die Straße von Rosenburg nach Altenburg wird gebaut. |
1896 |
Abschluß der Bauarbeiten am Hotel Rosenburg |
1899 |
Erzherzog Otto von Habsburg als Sommergast in der Villa Müllner. |
1900 |
Das Schulgebäude wird adaptiert und erhält einen Anbau. |
1902 |
Errichtung der Brücke über den Kamp an der Straße Rosenburg - Etzmannsdorf. |
1906 |
Die durch Rosenburg führende Straße wird gepflastert. |
1907 |
Die Sängerfahrt des Wiener Schubertbundes bringt 3000 Gäste nach Rosenburg. |
1907 |
Der christlichsoziale Politiker Dr. Albert Geßmann ist Sommergast in der Villa Böhm. |
1908 |
Rosenburg wird an das österreichische Telephonnetz angeschlossen. |
1908 |
Das neuerbaute Elektrizitätswerk der Stadt Horn am Umlauf nimmt seinen Betrieb auf. |
1908 |
Die Kaiser Franz Joseph - Jubiläumskapelle wird durch Abt Augustin Mayrbäurl von Altenburg feierlich geweiht. |
1908 |
Rudolf Neumann eröffnet ein Wiener Kaffeehaus in Rosenburg. |
1909 |
Der Wiener Bürgermeister Dr. Karl Lueger nimmt an einer Messe in der Jubiläumskapelle teil. |
1910 |
Rosenburg erhält eine elektrische Straßenbeleuchtung. |
1911 |
Ein Hochwasser überschwemmt Gärten, Wiesen und Äcker. |
1912 |
Bei einem Eisenbahnunglück in der Station Rosenburg werden acht Waggons beschädigt. |
1915 |
Ein Wehrschild soll an die Zeit des Ersten Weltkrieges erinnern. |
1919 |
Der Geselligkeitsverein „Die Rosenburger“ übergibt die Jubiläumskapelle der Gemeinde. |
1920 |
Auch das Bad wird von der Gemeinde übernommen. |
1920 |
Die Gemüse- und Obsternte wird durch Hagelschlag vernichtet. |
1921 |
Errichtung eines Gendarmeriepostens in Rosenburg. |
1922 |
Ein großer Eisstoß im Kamp reißt die Hälfte der Stallegger Brücke weg. |
1923 |
Das Hotel Neumann wird gebaut. |
1924 |
Die am linken Taffa - Ufer liegenden Zaingruber Häuser und das Haus Thum gegenüber der Sparholz - Mühle werden nach Rosenburg eingemeindet. |
1924 |
Das Hotel Rosenburg wird an die Gehilfenkrankenkasse der Gastwirte, Kaffeesieder und Hoteliers verkauft und wird ein Genesungsheim. |
1924 |
Die Raschmühle im Taffatal wird durch einen Brand total zerstört. |
1924 |
Die Mühlenarbeiter der beiden Rosenburger Mühlen streiken drei Monate lang. |
1925 |
Ein Brand in der Mantler - Mühle richtet großen Schaden an. |
1925 |
Auch im Hotel Hubertushof bricht ein Brand aus. |
1926/27 |
Ein Warmbad wird errichtet; es erfolgt eine Teilkanalisierung. |
1928 |
Das gesamte Gemeindegebiet von Rosenburg (das bisher auf vier Pfarren aufgeteilt war) wird in den Pfarrsprengel Horn eingegliedert. |
1929 |
Rosenburg erhält eine Nutzwasserleitung. |
1931 |
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Rosenburg. |
1932 |
Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß ist Sommergast in der Villa Nowotny. |
1934/35 |
Ausbau des Straßennetzes in und um Rosenburg. |
1937 |
Zur Sprengung eines gewaltigen Eisstoßes im Kamp werden Pioniere aus Krems eingesetzt. |
1942 |
Im Hotel Neumann werden Frauen und Kinder aus bombengefährdeten Gebieten Deutschland einquartiert. |
1944 |
Auch Kindergruppen aus Wien und Flüchtlinge aus dem Banat kommen nach Rosenburg. |
1945 |
Abteilungen sowjetischer Truppen marschieren in Rosenburg ein. |
1950 |
Vierzehn Häuser des vorher zu Mühlfeld gehörenden Ortsteils an der Straße zur ehemaligen Hammerschmiede werden eingemeindet. |
1951 |
Der Kamp und die Taffa führen Hochwasser. |
1951 |
Über Rosenburg geht ein Hagelunwetter nieder. |
1953 |
Das Hotel Neumann wird geschlossen. |
1953 |
Die ersten Studenten des interdiözesanen Spätberufenenseminars werden im Hotel Neumann untergebracht. |
1954 |
Die Canisiuskapelle wird durch Kardinal Dr. Theodor Innitzer geweiht. |
1954 |
Wegen eines Rohrbruchs und einer Bruchs im Überleitungsstollen des Kraftwerkes Dobra wird Hochwasseralarm gegeben. |
1954/55 |
Erneuerung und Erweiterung der Nutzwasserleitung. |
1957 |
Bei einem Großbrand in der Sparholz - Mühle wird der ganze Mühlentrakt vernichtet. |
1958 |
Durch einen Brand im Hotel Hubertushof entsteht großer Sachschaden. |
1959 |
Die im Hotel Neumann untergebrachten Priesterstudenten übersiedeln in das Canisiusheim in Horn; die Gemeinde Rosenburg übernimmt die Canisiuskapelle. |
1959 |
Das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester konzertiert auf der Rosenburg. |
1961 |
Diözesanbischof Dr. Franz Zak besucht Rosenburg. |
1961 |
Die veraltete Straßenbeleuchtung wird zur Gänze erneuert und durch Neonlampen ersetzt. |
1961/62 |
Ausbau der Straße Rosenburg - Altenburg. |
1962 |
Die Burg wird zum erstenmal beleuchtet. |
1962/63 |
Ausbau und Verbreiterung der Burgstraße. |
1964 |
Die Mühlfelderstraße wird ausgebaut. |
1965 |
Beim Hubertushof wird ein neuer Taffasteg angelegt. |
1967 |
Ausbau und Verbreiterung der Ortsstraße. |
1967 |
Das Hotel - Restaurant Mann wird ausgebaut. |
1968 |
Bau eines zweiten großen Silos in der Mantler - Mühle. |
1971 |
Zusammenlegung der Gemeinden Rosenburg und Mold zur Gemeinde Rosenburg-Mold |
1972 |
Gründung des Schulverbandes Rosenburg-Mold. |
1973 |
Die zentrale Wasserversorgungsanlage Rosenburg-Mold wird in Betrieb genommen. |
1978 |
Diözesanbischof Dr. Franz Zak besucht die Canisiuskapelle. |
1979 |
Die Kamptal - Bundesstraße wird ausgebaut, eine neue Taffabrücke Richtung Kamegg errichtet. |
1981 |
Die Sparholz - Mühle wird abgebrochen. |
1981 |
Auch der Hubertushof wird abgebrochen. |
1984 |
Auf der Rosenburg finden Mittelalterliche Ritterturniere statt. |
1985 |
Das neue Feuerwehrhaus wird seiner Bestimmung übergeben. |
1986 |
Die Gemeinde Rosenburg-Mold erhält ein Gemeindewappen. |
1986 |
Gründung des „Vereins zur Förderung der Kultur im Mittleren Kamptal“. |
1988 |
Erneuerung des Burgsteges, der Fußgeherbrücke über den Kamp. |
1989 |
Dipl.-Ing. Hans (Graf) Hoyos läßt auf der Rosenburg umfangreiche Restaurierungen vornehmen. |
1989 |
Die Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter schließt das Genesungsheim. |
1990 |
Auf der Rosenburg findet die Niederösterreichische Landesausstellung „Adel im Wandel“ statt. |
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1881 |
- |
1882 |
Johann Mantler |
1883 |
|
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Johann Hauer |
1891 |
|
|
Johann Sparholz |
1901 |
- |
1904 |
Johann Mantler d. Ä. |
1904 |
- |
1908 |
Josef Sparholz (Wahl 8. Mai 1904) |
1908 |
- |
13.03.1938 |
Kommerzialrat Johann Mantler d. J.
(1. Wahl 10.9.1908, 2. Wahl 13.7.1919, 3. Wahl 28.11.1929) |
1914 |
|
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Bürgermeisterstellvertreter Josef Sparholz kurzzeitig Vorsitzender im Gemeindeausschuss; da Bürgermeister Johann Mantler eingerückt |
13.03.1938 |
- |
07.07.1938 |
Othmar Thum, Regierungskommissär
(Kommissarischer Gemeindeverwalter) |
07.07.1938 |
- |
1945 |
Othmar Thum
(Bgm. der Großgemeinde Rosenburg samt Mühlfeld, Etzmannsdorf, Wanzenau) |
19.05.1945 |
- |
26.05.1945 |
Johann Kresker prov. Bürgermeister |
27.06.1945 |
- |
05.09.1946 |
Dr. Heribert Nagler |
1946 |
- |
1955 |
Leopold Schneider |
22.08.1955 |
- |
23.04.1970 |
Kommerzialrat Alfred Mantler |
23.04.1970 |
- |
11.12.1970 |
Josef Mann |