Zur Entspannung bzw. für die seelischen Balance können Achtsamkeitsübungen hilfreich sein. Viele wissenschaftliche Studien belegen die gesundheitsförderliche Wirkung von Achtsamkeitsübungen auf Körper und Psyche. Wissenschaftliche Nachweise, dass Achtsamkeitsübungen eine „Wirkung“ bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden zeigen, liegen derzeit noch nicht verlässlich vor.
Bei psychischen Störungen sollten Achtsamkeitstechniken nur unter klinisch-psychologischer oder psychotherapeutischer Begleitung unterstützend angewandt werden. Insbesondere bei Psychosen (psychiatrische Erkrankungen mit Störung der Wahrnehmung), Drogen- oder Alkoholabhängigkeit oder in Phasen von Depressionen. Auch ist darauf zu achten, dass einzelne Aspekte nicht überbetont werden, bzw. nicht alle Techniken für jede/jeden geeignet sind.
Forschungsbefunde der letzten Zeit zeigen unter anderem, dass z.B. zu intensives oder zu langes Training mitunter auch negative Auswirkungen nach sich ziehen kann. Eine zu starke Fokussierung nur auf sich selbst, kann auch die Neigung zu Ängsten oder depressiven Gedanken verstärken. Forschungsarbeiten sollten dabei möglichst differenziert betrachtet werden, da bei manchen Studien Achtsamkeit mit einem Konzentrationstraining oder Selbstoptimierung gleichgesetzt wird, was dem Konzept von Achtsamkeit nicht entspricht.
Ebenfalls bedeutet Achtsamkeit nicht, sich z.B. bei der Arbeit, im Sozialleben oder auch in der Gesellschaft mit allem einfach abzufinden. Wenn z.B. im Rahmen von Achtsamkeitstrainings vermittelt wird, dass alle Probleme nur selbstgemacht sind, wäre dies nicht seriös, da hierbei nicht auf komplexere Zusammenhänge (z.B. soziale, gesellschaftliche oder systemische Aspekte) geachtet wird.